Nachtblume
Das Buch erinnert mit seinem Klappentext und seinem Titel an die typischen Trash-Tv Formate wie "Der Bachelor" oder die Variante für homosexuelle Männer: "Prince Charming" und leider konnte ich da einfach nicht nein sagen, denn ich liebe Trash-Tv. Ups. Wir begleiten Fanny bei ihrer Reise im Format "Rich Love" und wie sie um Alexander kämpft. Sehr cool an dem Format finde ich die Aufstellung von vier Junggesellen, statt nur einem, weil man da natürlich von Anfang an die Spekulationen vorgelegt bekommen hat: Entscheidet sich Fanny wirklich für Alexander, oder verfällt sie einem anderen? Neben Alexander, dem Rechtsanwalt, gibt es nämlich auch noch Niklas - Schauspieler, Lars - Manager und Thomasch - Musiker und Erbe aus dem alten Adel. Thomasch fand ich super weird und Niklas so blass wie der Rest an Nebenfiguren, aber das macht Lars wett, denn der ist nicht nur sympathisch, sondern auch witzig. Die Story startet recht unvermittelt mit wenig Vorlauf und plätschert dann doch eher vor sich hin. Zwischendurch fand ich es wirklich langweilig und eintönig, weil natürlich nicht viel passiert, wenn man auf die Dates wartet und nur in der Villa lümmelt. Hier und da streut die Autorin Nebenfiguren ein, die am Ende aber doch eher blass bleiben. Sympathische Figuren sind genauso vorhanden wie Figuren, die man am liebsten aus dem Fenster kicken möchte, aber auch das ist nichts Ungewöhnliches. Generell ist an diesem Buch kaum bis gar nichts ungewöhnlich. Einen Pluspunkt gibt es definitiv für den Schreibstil. Der sorgt nämlich dafür, dass ich nur so durch die Kapitel gehüpft bin - selbst als die Story an sich mich überhaupt nicht packen konnte. Fanny ist für mich keine unfassbar sympathische Protagonistin. Sicherlich gibt es viele, die sie total mögen, aber sie ist einfach nicht mein Geschmack. An vielen Ecken ist sie mir zu naiv und gutgläubig, wirkt oft zu unselbstständig und trifft seltsame Entscheidungen. Toni, B(ianca), Michelle und Samantha sind Nebenfiguren, die am häufigsten Vorkommen, da sie von Tag zu Tag mehr zu Fannys Freundinnen werden, auch wenn Samantha am Anfang als bissige Schnepfe dargestellt wurde. Samantha fand ich von denen, gemeinsam mit B, auch noch am angenehmsten und ich habe mich immer gefreut, wenn B aufgetaucht ist, weil sie so ungezwungen und locker ist. Insgesamt fand ich das Buch allerdings ein wenig flach und oberflächlich. Auch der Humor erinnert oft eher an Facebooksprüche und ich war lange Zeit überhaupt nicht angetan von "Catching Prince Charming". Ich hätte mir im Großen und Ganzen mehr Pfiff gewünscht, da man im Mittelteil doch sehr in der Story rumdümpelt. Das Ende reißt dann aber noch einiges heraus, weil es endlich ein bisschen aufregender und spannend wird und auf die letzten Kapitel habe ich mich echt gut unterhalten gefühlt, weil endlich mehr passiert als nur Fannys repetitive Gedankengänge. Für mich ist "Catching Prince Charming" letztlich ein Buch, was Stärken und Schwächen mitbringt, das kurzweilig unterhalten kann und zu dem man greifen kann, wenn man abschalten und nicht nachdenken möchte. Überraschen konnte es mich leider nicht. Kann man lesen, muss man aber nicht.