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catias_reading_spot

Posted on 8.4.2021

Von der Autorin habe ich "Aus allen Wolken fällt man auch mal leicht" gelesen, was mir gut gefallen hat. Da die "Liebe treibt die schönsten Blüten" vom Stil ähnlich zu sein scheint, dachte ich mir, dass es als Einstieg in dem Frühling sicherlich keine schlechte Idee ist. Der Schreibstil von der Autorin lässt sich super leicht lesen. Es ist sehr flüssig und passt zum Genre. Erzählt wird in der 1. Person aus Sveas Sicht. Das ist natürlich kein Buch, das von Action oder riesiger Spannung lebt, es muss mehr auf emotionaler Ebene überzeugen. Dabei reicht es nicht, dass die Liebesgeschichte gut ist, auch alles drum herum muss passen. Svea hat neben Lars einige Probleme zu bewältigen: Erkrankung des Vaters und die damit zusammenhängende Entscheidung, dass sie die Firma übernimmt. Neben Lars ist das ein sehr zentraler Punkt in der Geschichte. Ich fand es sehr realitisch dargestellt, wie es zu Reibungen zwischen Svea und ihren Vater kam. Es war eine nicht vorbereitete Nachfolge, dafür ging es schon fast zu gut. Aber ein Problem, das Svea seit Übernahme der Firma aus Überlebensgründen lösen muss, wird am Ende in meine Augen viel zu leicht gelöst. Da hätte ich mir eine andere Lösung gewünscht. Leider hat mir die Liebesgeschichte insgesamt nicht wirklich zu gesagt. Es war eine unglaubliche realistische Darstellung, das fand ich richtig gut! Nichts wurde geschönigt, der erste Kuss war nicht romantisch, Bedenken wurden ernst genommen. Von der Seite aus bin ich wirklich vollkommen zufrieden. Leider passen in meinen Augen Lars und Svea nicht zusammen und ich kann Svea tatsächlich nicht verstehen, warum sie von Anfang an so extrem an Lars hängt. Bei mir sind leider diese Verliebtheitsgefühle nicht angekommen. Gewisse Tabu-Themen (ich nenne sie jetzt mal so) wurden angesprochen, was ich zwar recht interessant fand, aber in der Ausführung nur naja. Sveas Mitbewohnerin führt polyamörese Beziehungen. MIt dem Thema tut man sich allgemein schwer, wenn man eher das BIld von monogomen Beziehung vor Augen hat, aber für mich war es voll in Ordnung. Ich fand es auch super interessant und hätte mir tatsächlich eher gewünscht, dass Elisabeth ein eigenes Buch bekommt, da man viel mehr daraus machen kann! Das Thema sexuale Belästigung wurde auch thematisiert und gezeigt, wie leicht es im Alltag von jeder passieren kann. Der Täter hat zwar am Ende seine gerecht Strafe bekommen, aber auch aus dem Thema wurde mir persönlich zu wenig gemacht. Gut gefallen hat mir die Entwicklung von Svea. Sie ist eher der zurückhaltende Typ, aber nach und nach traut sie sich einiges zu und sie ist auch von ihren Fähigkeiten überzeugt. Das war schön zu lesen und gibt einem als Leser*in auch Mut. Grundsätzlich ist es eine lockere frühlingshafte Beziehung, die durchaus ihre Tiefe hat, mir aber nicht tief genug ging. Emotional hat es mich leider nicht abgeholt, was mein Lesespaß vermindert hat. Trotzdem ließ es sich leicht und schnell lesen und für zwischendurch echt voll in Ordnung.

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