lesezeichen fee
Kurzmeinung: sehr lustig, kurzweilig, unterhaltsam, amüsant, mit Klischees, viel Lokalkolorit, Urlaubsflair, einfach schön. Nein, auf gar keinen Fall!!! Zur Geschichte: Da immer mehr Bewohner eines Dorfes weg ziehen (wenn sie jung sind) oder sterben (wenn sie alt sind), setzt der Bürgermeister drastische Maßnahmen an, um die Volksgesundheit zu erhöhen. ;-) Es darf kein Zucker mehr gegessen werden. Die Bewohner müssen sich sportlich betätigen und bekommen eine Punktekarte. Wer lieb und brav ist, muss keine oder weniger Steuern bezahlen. Emilia, die Torten liebt und eine super Bäckerin ist, besucht ihre Tochter Julia, die eigentlich studieren sollte. Doch, was sie vorfindet, überrascht sie total. Meine Meinung: Klar, ein neues Buch von Tessa Hennig, das muss ich lesen. Und wenn es das erst mal als Ebook gibt, dann halt so. Auch wenn es dabei – für mich – einige Hürden zu überklimmen gilt. Natürlich entwickelt sich immer alles anders, als man auf dem Rückentext des Covers denken könnte. Aber es geht dann immer irgendwie gut aus, so dass man als Leserin so richtig glücklich zurückbleibt, außer dem Wermutstropfen, dass das Buch aus ist und man wieder – gefühlt – ewig auf das nächste warten muss. Lokalkolorit und Klischees: Die Geschichte spielt in Kalabrien genau im fiktiven Ort Piccolo Leone, also zu deutsch „kleiner Löwe“. Ein erfundener Ort. Hach das passt wunderbar. Man kann sich die Gegend fabelhaft vorstellen und das gefällt mir sehr gut. Wunderschönes Urlaubsflair. Dazu gibt’s noch ein paar lustige Klischees. Humor: Also es gab einige humorvolle Szenen wo ich ganz schön gelacht habe und einige witzige Zitate: ... Pfütze im Mund, ... Hochwasser im Mund.... konnte nur ein Kaliber wie Meryl Streep spielen.. ... wies diese Jenifer Aniston ihn an… Ich fand das total köstlich. Das Problem ist, wenn man das abends im Bett liest, neben dem schlafenden Ehemann und dann loslacht, das kommt nicht so gut. Erschreckendes Aufwachen desselben ist da leider garantiert. In der S-Bahn lesen ist hingegen sehr empfehlenswert, weil man dafür garantiert Werbung für das Buch macht. Jeder möchte sehen, was für ein Buch das ist. Ach ja, doof, geht ja gerade nicht, weil dann der Abstand nicht mehr einzuhalten ist. Schreibstil: Wie immer war ich sofort im Buchgeschehen und sah manche Szenen per Kopfkino. Einfach genial. Es ist einfach so schön beschrieben, wie ein gemaltes wunderschönes Urlaubsbild vom Meer. Es gibt natürlich allerlei Verwicklungen und Missverständnisse, so dass das Buch nicht langweilig ist und manchmal sogar sehr spannend ist. Charaktere: Julia, die Tochter, die mit ihrem Freund Francesco in Tourismus machen möchte, was aber nicht anläuft. Eigentlich sollte sie – in bella Italia - studieren. Francesco, der im Verdacht steht, ein Italiener zu sein, der nichts anbrennen lässt und auf altmodische, „grüne“ Art versucht Tourismus zu machen. Aber leider nicht vegan, grün und perfekt genug, für den Anspruch der Gäste. Außerdem hält er stur an seinen Ansichten fest. Emilia, die Mama von Julia, die frischen Wind ins Dorf bringt. Gaspare, der Bürgermeister und Vater von Francesco. Der erstaunlich-unfreundliche diktatorische Züge hat. Dazu noch meine bevorzugten Nebenpersonen (sorry, ich hab mal wieder wie üblich die Namen vergessen, im Print stöbere ich dann so lange, bis ich die hab, aber im ebook, dafür bin ich zu doof): Der Totengräber – die Verstorbene, die Julias Kuchen ausgiebigst genossen hat und die Punktekarte zerrissen hat - und natürlich die Großmutter von Francesco. Mein – Lesezeichenfees – Fazit: Wieder ist Tessa Hennig ein kurzweiliger, etwas spannender, sehr lustiger und witziger Roman gelungen. Urlaubfeeling mit vielen heiteren Hindernissen. Und wieder ist der Roman zu schnell ausgelesen. Total schade. Und jetzt muss ich wieder gefühlt – ewig – warten, bis der nächste geniale Sonnenschein verlegt wird. 10 Sterne für die superschöne, kurzweilige Geschichte: Kann Gelato Sünde sein? Nein, auf gar keinen Fall. :-)