Profilbild von Veronika

Veronika

Posted on 4.4.2021

Schon sehr lange habe ich mich auf dieses Buch gefreut. Damals, als die Story noch bis zu einem gewissen Grad bei Wattpad online zu lesen war, war ich Feuer und Flamme. Vermutlich jede Woche habe ich auf ein Update gewartet und dieses direkt verschlungen. Als bekannt wurde, dass das Buch verlegt wird, habe ich mich wirklich unfassbar für die Debüt-Autorin gefreut und wollte sie selbstverständlich mit meinem Kauf unterstützen, was ich schlussendlich auch getan habe. Am Tag der Ankunft war die Enttäuschung dann vorprogrammiert: ein Paperback mit 250 Seiten, wovon 20 Seiten eine Leseprobe für ein anderes Buch sind. Ich finde die Auswahl des Formats tatsächlich etwas unglücklich, verbuche das hier allerdings als mein Versäumnis, da ich mich nicht richtig informiert habe, was ich nun tatsächlich vor einem Buchkauf in Betracht ziehen werde. Ggf. ist da das eBook eine bessere Alternative. Die Gestaltung des Covers und Lesezeichens (passend zum Buch) haben mich sehr angesprochen und tun es auch noch. Zusätzlich sind die Kapitelüberschriften und -gestaltungen ein schöner Hingucker, jedoch hört es hier für mich mit dem Positiven auch leider auf. Die Charakterkarten, die in der Signieraktion enthalten waren, sind nur einseitig bedruckt, was mich noch mehr enttäuschte. Natürlich ist es jedem selbst überlassen, einen solchen Service anzubieten und wie dies getan wird, jedoch wäre es schöner gewesen, wenn zumindest ein Zitat oder das Cover auf der Rückseite nochmal abzubilden, da man sonst beide Charaktere auch einfach auf eine Karte hätte drucken können. Dies ist kein eigentlicher Bestandteil des Buchs und sollte daher vernachlässigt werden, ich merke es nur an, um damit eventuell eine Verbesserung solcher Aktionen in Gang zu bringen. Kommen wir nun zum eigentlichen Inhalt. Der Prolog setzt bei einer Beerdigung ein, die mich erst irritierte. Gab es die auch bei Wattpad? Ich wollte mich jedoch nicht von der ehemaligen Story ablenken lassen, denn Änderungen gehören selbstverständlich dazu. Jedoch wurde ich weder mit Helen, noch mit Chase so richtig warm. Von London hergezogen erscheint Cotwoods ihr natürlich sehr kleingeistig und lahm, doch hier fangen die Probleme an: die neue Uni, die bei einer 300 Seelen-Gemeinde natürlich kleiner ausfällt als in London, wird schamlos in den Dreck gezogen. Aufgrund der Trauer konnte ich das aber noch so gerade verzeihen. Als dann aber willkürlich über andere Menschen hergezogen wurde, die weder etwas für Helens Verlust, noch für dessen Umzug können, fing ich an zu zweifeln. Ist das hier wirklich das richtige für mich? Doch ich las weiter, wollte dem Buch so unbedingt eine Chance geben. Was mir jedoch sauer aufstößt, sind die Beleidigungen in diesem Buch. Natürlich steht es jedem frei, solche in seinem Buch einzubauen, meiner Ansicht nach sollte sich das allerdings in Grenzen halten. Diese sind jedoch mehr als nur häufig anzutreffen. Beginnend mit der Begegnung von Helen und Chase. Sie kann ihn nicht ausstehen, und überhaupt, die Ablenkung braucht sie gerade überhaupt nicht, da sie den unerwarteten Tod ihres Vaters aufklären will. Als sie dann also auf Chase trifft, der sich in ihrer ersten Vorlesung an der neuen Uni ausgerechnet neben sie setzen muss, weil kein anderer Platz mehr frei ist, ist sie alles andere als begeistert. Chase macht es ihr aber auch nicht leichter mit seiner arroganten Art, was ihm prompt den Spitznamen "arrogantes Arschloch" einbringt. Wer glaubt, dieser Spitzname taucht nur wenige Male auf, der täuscht. Im Allgemeinen gehören Beleidigungen scheinbar zum guten Ton, denn Chase und seine Männerrunde beleidigen sich durchweg. Helens überhebliche Art konnte ich kein bisschen nachvollziehen, denn auch sie ist nicht fehlerfrei. Dennoch fällt es ihr scheinbar leichter, gedanklich andere für ihr Verhalten zu verurteilen, anstatt die eigenen Gedanken zu hinterfragen. Beide Charaktere sind für mich leider nicht greifbar, so wie auch ihre Liebesgeschichte. Es tut mir wirklich im Herzen weh, ein Buch so schlecht zu bewerten, gerade, weil ich mich so sehr auf dieses Buch gefreut habe. Dennoch wünsche ich der Autorin viel Erfolg mit ihrem Debüt und dass das Buch seine Leserschaft finden wird. Ich gehöre leider nicht dazu.

zurück nach oben