bookdragoon
Ein Buch, das mir schon zuvor auf Instagram einige Male ins Auge gesprungen ist und mich wirklich neugierig machte. Die Leseprobe ließ mich auf eine spannungsvolle und sehr schön geschriebene Geschichte hoffen und so kam es auch – leider fand sich an der ein oder anderen Stelle ein paar Dinge, die mir nicht unbedingt ganz zugesagt hatten, aber bevor ich genauer darauf eingehe, möchte ich noch kurz betonen, dass es sich auf jeden Fall um einen gelungen Fantasyroman handelt, der sehr viel Potential besitzt. An dieser Stelle spreche ich auch ein riesiges Dankeschön an den Ravensburger Verlag aus für das wundervolle Paket. Die ersten Seiten vergingen wirklich wahnsinnig schnell, man wird in die Geschichte hineingerissen und schafft es kaum, das Buch aus der Hand zu legen. Schon zu Beginn gefiel mir der Schreibstil sehr gut und ich musste mich nicht erst daran gewöhnen. Dadurch hatte ich sofort das Gefühl, Teil von der Handlung zu sein. Was mir besonders gut gefallen hat, war die Tatsache, dass man sich von dem Wordbuliding nicht vollkommen überrannt vorkam. Die Grundelemente erinnern einen stark an schon bestehende Welten, wodurch ich hier keine Probleme hatte, erst einmal meinen Platz in der Welt zu finden und alles zu einem Puzzle zusammenzufügen. So verstand man schnell, welche Glaubenssätze und Elemente die fantastische Welt ausmachen und war keinesfalls verwirrt oder musste noch einmal auf zu vorigen Seiten Dinge nachlesen. Eine angenehme Abwechslung zu den sonst eher anspruchsvoll gestalteten Welten ihn High Fantasy Genre. Die Geschichte wird aus der Sicht von Sheera und Lysander erzählt. Ich möchte nicht zu viel vorweg nehmen, jedoch kann ich sagen, dass mich während des Lesens einige Fragen verfolgt haben. Gerade die Kapitel aus Lysanders Sicht haben mir sehr gut gefallen und im Verlauf sogar noch besser als die von Sheera. Die beiden Handlungsstränge entwicklen sich erst einmal unabhängig voneinander und treffen dann aufeinander. Gerade dieses Zusammentreffen hat mir nicht nur ein Lachen entlockt, sondern einige Zweifel beschert. So vergisst Lysander schnell, dass er vor wenigen Tagen noch Hals über Kopf in ein Mädchen verliebt war, das ihm schlussendlich das Herz gebrochen hatte. Doch nicht nur Lysander hat in mir ein paar Fragen bezüglich seiner Gefühle aufgeworfen, auch Sheena entwickelt sehr schnell Gefühle. Im einem Moment ist da die körperliche Anziehung zum Kommandanten der Armee, im anderen die starken Gefühle für Lysander. Gerade Sheena erschien mir sehr sprunghaft. Natürlich lässt sich das zu ihrem sonst auch eher emotionalen Charakter zählen, jedoch ließ das stetige Hin und Her zwischen den beiden männlichen Protagonisten ihre Gefühle sehr unglaubhaft erscheinen. Und genau diese Sprunghaftigkeit hat die zweite Hälfte des Buches schlechter werden lassen. Die Entwicklung der Geschehnisse war nicht unbedingt unvorhersehbar, dennoch passierten im Verlauf einige Wendungen, mit denen ich keinesfalls gerechnet hätte. Irgendwann ließ das Gefühl der Überraschung jedoch nach, weil es einfach zu viele Wendungen gab. Vielleicht lag es jedoch auch einfach daran, dass mir Sheena immer unsympathischer wurde. Trotz dessen handelt es sich bei der Geschichte immer noch um einen guten Fantasyroman, der mich doch fesseln konnte. Ich bin gespannt auf den zweiten Teil und würde am liebsten sofort weiterlesen. Für den Folgeband wünsche ich mir auf jeden Fall, dass die Dreiecksbeziehung an Bedeutung verliert und Sheena ihrer wirklichen Gefühle bewusst und ihre sprunghafte Art weniger wird.