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Mattingley Hall - Licht und Schatten England im 19. Jahrhundert - die junge Lady Jasmin Devreux hat endlich ihren Traummann gefunden. Sie hat sich mit Hubertus Argyle, dem Herausgeber einer aufstrebenden großen Tageszeitung, verlobt. Blauäugig und verliebt wie sie ist, merkt Jasmin nur langsam, wie sehr der gute Schein trügt. Ihr Verlobter ist ein sehr gefährlicher Mann und als ihr dies klar wird, muss alles sehr schnell gehen. Hals über Kopf wird sie in das entlegene Mattingley Hall gebracht. Eine steinerne Einöde am gefühlten Ende der Welt. Dort scheint Jasmin in Sicherheit - oder etwa nicht? Der Schreibstil an sich hat mir gut gefallen. Er war flüssig, gut verständlich und lebhaft. Die ersten Seiten haben sehr vielversprechend begonnen, leider wurde die Handlung dann über die nächsten ca. 100 Seiten etwas monoton. Auch später kamen immer mal wieder einige - zumindest für mich - recht langatmige Phasen. Auch die vielen Andeutungen zu Beginn der Geschichte auf frühere Ereignisse haben mir den Einstieg schwer gemacht. Zum Ende hin hat man so manche Charaktere wirklich ins Herz geschlossen. Mir gefällt auch, dass man besonders bei Jasmin eine positive Entwicklung vom naiven, launischen, verwöhnten Einzelkind zu einer liebevollen und gutherzigen jungen Frau. Leider fehlte mir eine bessere Beschreibung der Charaktere und zu Beginn immer mal kurz ein Einwurf, wo man die Person einzuordnen hat. Bis zum Schluss hatte ich kein wirkliches Bild der Personen vor Auge. Dagegen hat die Autorin sich sehr detailliert in Landschaftsbeschreibungen verloren. Da fehlte mir etwas das Gleichgewicht. Dies war mein erster Roman der Autorin Nicola Vollkommer, den ich gelesen habe und die Bewertung fiel mir wirklich schwer. Ich habe das Buch gern gelesen, mich rückblickend gut unterhalten gefühlt und auch die Charaktere vermisst, sobald die Geschichte zu Ende war. Aber als ich mich dann an die Rezension gemacht habe, sind mir leider doch eine Schwächen aufgefallen, die ich - besonders bei christlichen Romanen - sonst nur selten finde. Kurzum, rückblickend wirklich eine schöne Geschichte, die für meinen Lesegeschmack allerdings auch einige Schwächen hatte.