meinnameistmensch
Als Mutter eines gerade einjährigen Kindes Mutterschaft und Beruf (-ung) unter einen Hut zu bringen ist bestimmt nicht einfach, vor allem wenn der werte Herr Gemahl ein zutiefst konservativ - rückständiger Lump ist, der nicht bereit ist, seine eigene Karriere hintenan zu stellen und selbst mindestens 50% der Kinderbetreuung und Hausarbeit zu übernehmen. Eine solche Situation finden wir in diesem Buch: Johanna bringt ihre einjährige Tochter zur Mutter und Tante, um nicht nur Mutter zu sein und ihre Berufung Schauspielerei zu leben. Ihr Mann Georg torpediert alles und will sie zwingen zuhause zu bleiben. Die Leser_innen entführt die Autorin in die dunklen 50er und 60er Jahre inn Wien, wo Frauen nach der Heirat scheinbar keine Rechte mehr hatten und skrupellose bösartige Männer ihnen das arbeiten verbieten konnten. Beim Lesen entsteht Wut auf solche Kreaturen und gesellschaftliche Verhältnisse, ich frage mich aber auch, warum Johanna sich nicht getrennt hat. Notwendig wäre das auf jeden Fall gewesen.