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Kathleen

Posted on 2.4.2021

Menschenwerk - ein Roman über das Gwangju-Massaker, das 1980 in Südkorea stattfand. Proteste von Studenten und später auch Bürgern gegen die Militärdiktatur wurden grausam mit Waffengewalt niedergeschlagen. Viele kamen in Gefangenschaft und wurden auch gefoltert. Ein hoch emotionaler Roman über ein grausames geschichtliches Ereignis, das niemals vergessen werden darf. Han Kang schafft es auf unglaublich intensive und emotionale Weise das Gwangju-Massaker aufzuarbeiten. In etwas mehr als 200 Seiten und 6 Kapiteln inklusive Epilog, schildert sie die Taten und Vorkommnisse des Massakers. So geht die Geschichte mit dem 15-jährigen Dong-Ho los, der eigentlich nur auf der Suche nach seinem Freund ist. In den nächsten Kapiteln lesen wir die Geschichte aus Sicht anderer Mitstreiter und auch die Sicht Jahre nach dem Massaker. Auch hier schafft es Han Kang unglaublich zu schildern wie man sich als Überlebender fühlt. Das letzte Kapitel ist aus der Sicht von Dong-Hos Mutter geschrieben und der Epilog aus der Sicht Han Kangs selbst, in dem sie uns ihre eigenen Erfahrungen und Recherche schildert. Das Buch geht an die Nieren. Es ist emotional, intensiv, grausam, erschütternd. Ich musste es beim Lesen einige Male aus der Hand legen, weil ich von den Vorkommnissen so schockiert war, gerade bei der Folter. Die Kapitel sind angenehm, so wie der Schreibstil, soweit man bei einer so intensiven Geschichte von angenehm sprechen kann. Ich kann dieses Buch wirklich jedem ans Herz legen. Ein absolutes Muss.

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