maskedbookblogger
Im Jahre 1986, genau am Tag der Walpurgisnacht, wird ein Mädchen auf brutale Art und Weise neben einem Schloss in einem schwedischen Dorf ermordet. Alles Zeichen deuten darauf hin, dass eine Opferung aufgrund eines Rituals durchgeführt worden ist. Der Bruder des Opfers wird angeklagt und kurz darauf verschwindet die ganze Familie. 33 Jahre Später, im Jahr 2019, zieht die Ärztin Thea Lind in das Schloss, in dem in der Nähe das Mädchen ermordet worden ist. Eines Tages findet sie ein uraltes Stück Holz, in dem sie Indizien zu dem Fall vor 33 Jahren findet. Ihre Faszination bezüglich des Falls steigt, wodurch sie Ermittlungen aufstellen möchte. Denn sie ist der Meinung, dass damals der Fall nicht ganz aufgeklärt worden ist. Die Geschichte um die Ermordung im Jahre 1986 wird zum Thema dieses Buches. Dabei wird die Geschichte in zwei Zeitsträngen erzählt. Einerseits erfahren wir als Leser die Geschichte aus dem Jahr, an dem die Ermordung stattgefunden hat. Wir begeben uns in das kleine Dorf in Südschweden und lernen sogar das Opfer kennen. Anderseits wird die Geschichte aus der Perspektive der Ärztin Thea erzählt. Thea stellt tiefgründigen Ermittlungen auf, was dadurch auch bedingt ist, dass sie Parallelen zu eigener Kindheit entdeckt. Die Erzählung auf zwei Zeitsträngen fand ich sehr gelungen, da man ein umfangreiches Bild auf das Geschehen sowie den Handlungsort erhalten hat. Außerdem kommt ein Großteil der Personen aus dem Dorf in den beiden Erzählsträngen auf, wodurch man sogar eine Entwicklung wahrnehmen kann und Spekulation aufstellen kann, wer bezüglich des Vorfalls schuldig gesprochen werden kann. Die Autorin bedient sich einem einfachen sowie flüssigen Schreibstil. Ihr gelingt es eine packende Story auf über 400 Seiten zu schreiben, in der die Ermittlung wirklich im Fokus des Buches steht. Brutale sowie actionreiche Szenen, die ich aus anderen Kriminalromanen kenne, finden hier keinen Platz. Theas Art wie sie mit den anderen umgeht, offenbart einen recht zielstrebigen Charakter der Protagonistin. Dies hat mir gut gefallen, da sie zudem auch größtenteils logisch und authentisch handelt. Das Buch unterlag fast durchgängig einer großen Spannung. Einzelne zähe Sequenzen waren dennoch auch in diesem Kriminalroman zu erkennen. Diese hatten aber wenig Einfluss auf die ganze Handlung. Zusammengefasst kann ich sagen, dass „Bluteiche“ ein solider Kriminalroman mit einer authentischen Protagonistin, einem flüssigen Schreibstil sowie einem interessanten Plot ist.