Akantha
„Wildflower Summer – In diesem Moment“ ist der zweite und somit finale Band der Wildflower Summer Dilogie von Kelly Moran aus dem kyss Verlag. Protagonisten sind hier Amy, beste Freundin der Protagonistin Olivia aus Band eins, und Nakos, Vorarbeiter auf der Wildflower Ranch. Vorwissen aus dem Auftakt ist jedoch nicht erforderlich. Durch ein schreckliches Ereignis wird Nakos klar, dass die starke, selbstbewusste Amy, seine Freundin seit Kindertagen, eine Mauer um sich herum aufrechterhält. Diese will er abtragen, nicht nur um Amy zu helfen, nein, er entdeckt in sich plötzlich Gefühle, die tiefer gehen, als ihre bisherige Freundschaft. Das Buch baut leider direkt auf einer von Anfang an nicht überzeugenden Situation auf: Nakos entdeckt die Liebe zu seiner guten Freundin. Bis hierhin noch eine absolut normale Friends-to-lovers Geschichte. Doch diese Gefühle entdeckt er zum einen im Zuge dessen, dass seine langjährige Liebe Olivia plötzlich für ihn unerreichbar wird, zum anderen, durch ein sehr schlimmes Ereignis auf der Farm (Dieses ist zwar auf dem Klappentext genannt, wäre aber ein Spoiler zu Band eins, daher gehe ich nicht näher darauf ein). Für mich war diese Liebe bis zuletzt nicht nachvollziehbar und genau wie Protagonistin Amy habe ich lange die Stirn gerunzelt, wie dies zeitlich mit Nakos Zurückweisung durch seine ehemals große Liebe zusammenfällt. Es wirkt alles sehr zufällig, künstlich und vor allem erzwungen: „Ihr beiden seit noch übrig in der Geschichte, dann müsst ihr ein Paar werden“, hallte in meinen Ohren der Tenor der Autorin. Mal wieder ein Buch, welchem der Zwang, Reihen zu schreiben, nicht bekommen ist. Dies führt auch dazu, dass sich die Geschichte zu Beginn nur im Kreis dreht. Amy glaubt nicht, was Nakos für sie empfindet und er versucht ihr glaubhaft darzulegen, dass das rein gar nichts mit Olivia zu tun hat und er Amy ja schon immer geliebt hat und es nur nicht wusste. Während ich das bis zum Ende nicht glauben konnte, hat Amy es irgendwann hingenommen, bzw. hinnehmen müssen, da die Geschichte sonst gar nicht weitergegangen wäre. Bis dahin wiederholen sich immer gleiche Dialoge genauso wie wortgleiche optische Beschreibungen von „Meerjungfrauenaugen“. Um zum Ende noch etwas Spannung reinzubringen, wird ein furchtbares Erlebnis aus Amys Kindheit aufgedeckt, sie wird binnen weniger Seiten damit konfrontiert und nach genauso wenigen Seiten ist eigentlich alles gelöst und Amy darüber hinweg. Das ging für mich viel zu schnell und war überstürzt abgehandelt. Statt der endlosen Wiederholungen am Anfang hätte ich mir gewünscht, dass diese Problematik tiefer ausgearbeitet worden wäre. Zusammenfassend komme ich zu 2 von 5 Sternen. Während Band eins sich durch eine gute Story noch auf 3 Sterne retten konnte, habe ich mich bei Teil zwei nur gelangweilt. Die Redwood-Reihe habe ich so geliebt, die Wildflower Summer Dilogie war eine herbe Enttäuschung. Wenn am 18.05.2021 das nächste Buch von Kelly Moran, „Kissing in the rain“, erscheint (Einzelband!), werde ich ihr auf jeden Fall nochmal eine Chance geben – voller Hoffnung, dass wieder ein Zauber entsteht. Dieses Buch wird entscheiden, ob ich an der Autorin festhalte oder nicht. Ich würde es mir wünschen.