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nina 🌸

Posted on 31.3.2021

Eine wunderschöne und zugleich sehr tragische Geschichte zum Mitfühlen und Mitleiden. Zur Geschichte: Ich habe mich bereits auf der ersten Seite in diese Geschichte verliebt, weil der Schreibstil von Vanessa Schöche so besonders ist. Mir ist bisher noch kein Schreibstil untergekommen, der genauso ist wie ihrer und dafür lebe ich! Mir war von Anfang an klar, dass dieses Buch sehr emotional werden würde und dennoch traf es mich unverhofft wie ein Blitzschlag. Gerade am Anfang habe ich nur geweint, weil mich die Geschehnisse so sehr mitgenommen haben. Hope's Geschichte ist tragisch und ergreifend. Sie ging mir unter die Haut und löste unheimlich viel in mir aus. Vanessa Schöche bindet sensible Themen gefühlvoll in die Geschichte ein und setzt diese sehr authentisch um. "Broken Hope" ist ein tragischer Schicksalsroman, aber dennoch hoffnungsvoll. Im Verlauf der Geschichte nahm die hohe Emotionalität in meinen Augen allerdings etwas ab. Hope's Gefühle waren für mich durchaus greifbar und gingen mir nahe, aber ich hätte mir diesbezüglich trotzdem noch etwas mehr Intensität und Tiefe gewünscht. Ich habe mitgefühlt, aber es zerriss mich beim Lesen nicht mehr innerlich. Das ist allerdings Meckern auf hohem Niveau, nur um das nochmal klarzustellen. Das Buch ist ohne jede Frage sehr emotional und berührend, jedoch konnte es mich nicht so sehr abholen, wie ich es mir nach all den positiven Rezension erhofft hatte. Ich hatte einfach mit einem emotionalen Highlight gerechnet und das war es für mich leider nicht. Die Geschichte ist nicht gerade unvorhersehbar, konnte mich aber trotzdem fesseln und mitreißen. Ich hatte recht schnell eine Vermutung, was der Plot Twist sein würde und behielt damit recht. Ich persönlich finde das nicht schlimm, da Romane dieses Genres meistens nicht das Rad neu erfinden und ein paar neue, eigene Elemente waren durchaus mit dabei. Die Autorin hat die Thematik toll umgesetzt und ich hatte nie das Gefühl, den billigen Abklatsch einer anderen Geschichte zu lesen. Gegen Ende kam allerdings ein weiterer Plot Twist dazu, den ich persönlich nicht gebraucht hätte und von dem ich auch sehr gehofft hatte, dass er nicht mehr kommen würde. Ich werde nicht spoilern, was genau es war, aber es ist eine Art von Verstrickung, die ich persönlich einfach nicht leiden kann. Sie macht die Geschichte unrealistischer als sie es hätte sein müssen. Das Schlimme ist, dass ich genau damit schon gerechnet hatte, allerdings bei einem anderen Charakter und war dementsprechend schon erleichtert, dass diese Sache nicht mehr kommen kann - tja, falsch gedacht. Ich hatte wirklich gehofft, dass die Autorin darauf verzichten würde, aber vielleicht stört es euch ja weniger. Ich muss ehrlich zugeben, dass es mir die Geschichte schon ein bisschen kaputt gemacht hat... In meinen Augen war dieser zusätzliche Plot einfach nur unnötig und hat die Geschichte um kein Stück vorangebracht, gerade da diese Sache auch nur so kurz thematisiert wird. Man hätte es sich echt sparen können, aber das ist wie gesagt nur meine Meinung. Zu den Charakteren: Die Geschichte wird aus Hope's und Liam's Sicht in der ersten Person Singular erzählt. Ich kann Hope für ihre Stärke nur bewundern. Es ist unmenschlich, wie viel Leid sie ertragen muss und dennoch ist sie nicht daran zerbrochen. Sie wagt mutig einen Neuanfang, lässt das Leben ein und öffnet ihr Herz für neue liebevolle Menschen. Liam ist ein absoluter Traummann mit einem beneidenswert großem Bücherregal, das ich nur zu gerne einmal persönlich in Augenschein nehmen würde. Er ist aufmerksam, fürsorglich und verständnisvoll und wartet geduldig bis Hope sich ihm öffnen kann. Vanessa Schöche hat vielschichtige und authentische Charaktere erschaffen, die so lebendig und menschlich wirken, dass man sie einfach in sein Herz schließen muss. Dadurch dass sie so echt wirken, konnte ich mich sehr gut mit ihnen identifizieren, obwohl ich selbst keine persönlichen Erfahrungen mit diesen Themen sammeln musste. Besonders ans Herz gewachsen ist mir Ava mit ihrer aufgeschlossenen und lebensfrohen Art, ich würde liebend gerne ihre Geschichte lesen. Zum Schreibstil: Vanessa Schöche schreibt einnehmend, gefühlvoll, lebendig und authentisch. Ihr Schreibstil ist sehr besonders, kraftvoll und einzigartig. Ich liebe es, wenn Autor:innen einen eigenen Stil mit Wiedererkennungswert haben und das ist hier definitiv der Fall. Leider sind mir auch einige sich wiederholende Formulierungen aufgefallen (teilweise waren sogar ganze Sätze gleich), aber das tat der Geschichte keinen wirklichen Abbruch. Fazit: Ich glaube mein Problem war, dass ich durch das ganze positive Feedback etwas zu hohe Erwartungen an das Buch hatte. Es ist ohne jede Frage wundervoll und trifft thematisch auch genau meinen Geschmack, jedoch hatte ich mir noch etwas mehr davon erhofft. Mehr Tiefe, stärkere Emotionen und noch mehr Intensität. Weiterempfehlen kann ich es aber trotzdem, schon allein wegen des wunderschönen und besonderen Schreibstils. Ich werde definitiv noch mehr Werke von Vanessa Schöche lesen! 3,5 - 4/ 5 Sterne ⭐️

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