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Raus aus der Komfortzone Nono Konopka hasst Radfahren. Da liegt es auf der Hand, dass er nach Abschluss seines Studiums den gutdotierten Job bei der Firma in der er bereits als Praktikant jobbte, hinschmeißt und sich mit einem Kumpel auf den Weg nach Peking macht. By Bike. Zu sehen ist dieser Trip in der Dokumentation Biking Borders. Erwartet hatte ich mir einen coolen, interessnten Roadtrip by bike, serviert werden aber Lebensweisheiten, die sowohl zutreffend wie wohlfeil allgemeingültig sind. Sicher sind diese für junge Menschen von Interesse, können auch anstupsen selbst initiativ zu werden und das eigene Leben zu überdenken, wobei das Machen im Vordergrund steht und nicht dass über sich selbst Nachsinnen. Das Tun führt zur Selbsterkenntnis ist wohl die treffendste Erfahrung die des Autors „Lektionen für ein richtig gutes Leben“ aufgeschlossenen Menschen mitgeben kann. So zieht sich die ambitionierte Radtour mit guten Absichten (die Vermarktung soll via Sponsoring und Tantiemen eine neue Grundschule in Guatemala ins Leben rufen) versetzt mit mehr Rat(d)schlägen und Lebensmaximen die zum richtig guten Leben verhelfen sollen für mich etwas zäh dahin. Mehr Reise wenger Radschlag hätte mich deutlich mehr angesprochen. Flicht der Ich – Erzähler doch viele seiner Gedanken ein, die jeder kennt, der schon selbst unterwegs war und dabei auf Luxus und Pauschalreisen verzichtet hatte. Alles was die Perspektive ver-rückt tut gut, und neue Menschen, Erfahrungen, Natur, Architektur Klänge, Geräusche und Gerüche und fremdartiges Futter bringens. Was sie bringen entscheidet jede/r für sich. In Nono Konopkas Fall wohl ein Buch einen Film und zwei Schulen in Guatemala die noch immer in Betrieb sind. DAS ist für mich das wirklich großartige an dieser Reise. Die zwölf Lektionen wie „Alles ist nur eine Entscheidung entfernt“ oder „Es ist nur so lange schwer, bis es einfach wird“ und „Die gleiche Welt mit anderen Augen sehen“ taugen wirklich nur für Weltneulinge, die das Staunen und die Energie ihrer Kindheit verlernt, abtrainiert bekommen oder nie besessen haben, weil sie eine wirklich miese Kindheit hatten. Jenen sei dieses Buch wärmstens ans Herz gelegt. Ziehts euch rein und macht was draus. Es muss ja nicht Peking sein, es hilft wirklich aus der Komfortzone auszubrechen. Sich Zeit für sich zu nehmen ohne Ablenkung wie es auch der Autor empfiehlt. „Gute Dinge kommen oft unerwartet“ ist die 11. Lektion und das kann wohl jede/r von uns unterschreiben. Den gereifteren LeserInnen empfehle ich sich Gedanken zu machen über Roberst Frosts Gedicht „The Road Not Taken“ hier zu finden wer es noch nicht kennt, es lohnt sich!