inavainohullu
Dass sich Kurzgeschichten oft sehr rasant entwickeln, weil sie, wie im Fall von Second Chance Hearts, mit 150 Seiten natürlich viel weniger Spielraum haben als ein Roman mit doppelt so vielen Seiten, ist vermutlich jedem bewusst. Dennoch gibt es Kurzgeschichten, die emotional, gefühlvoll und einfach toll geschrieben sind und genau eine solche Geschichte hatte ich hinter dem Klappentext tatsächlich auch erwartet. Leider hat mich Second Chance Hearts dann aber komplett enttäuscht, auch wenn ich nur 2 Stunden zum Lesen gebraucht habe. Sky hat vor 13 Jahren ihre komplette Familie durch einen Brand verloren. Man vermutete Brandstiftung, doch der Fall blieb ungeklärt. Nachdem sie in verschiedenen Bundesstaaten versucht hat, Fuß zu fassen und es ihr nirgends gelang, kehrt sie in ihre Heimatstadt zurück. Und bereits am ersten Abend steht Killian, der später in einer Kapitelüberschrift plötzlich Ray (?) heißt, gegenüber. Er war ihre große Liebe, die sie, wie alles andere auch, damals zurücklassen musste. Killian ist FBI Agent und arbeitet gerade an einem Cold Case Fall, der später praktischerweise zum ungelösten Fall um Skys Familie führt. Die Beiden kommen sich natürlich sofort näher. Und dann gerät Sky plötzlich in Gefahr. Ich wünschte, ich könnte etwas Positives zu dieser Geschichte sagen, aber tatsächlich finde ich nichts. Die Handlung ist so vollgestopft mit absurden Zufällen und hanebüchenen Entwicklungen und die Dialoge sind grausam. Es gibt viele kurze Sätze zu alltäglichem, wie etwa, dass sich Sky eine Pizza bestellt oder dass sie jetzt ihre Einkäufe ins Haus trägt, etc, die komplett irrelevant sind. Auch die Dialoge sind oberflächliches Geplänkel und nichts weiter als Floskeln und zwischen den Protagonisten gibts somit auch keine greifbare Beziehung. Sie sprechen von Liebe, aber beim Lesen spürt man nicht einen einzigen Funken. Wer nach einer Zerstreuung für einen freien Nachmittag sucht, der wird hiermit vielleicht glücklich, für mich war es aber, es tut mir ehrlich leid, ein totaler Reinfall.