littlebookbear_
Der vierte Mond von Kathleen Weise wird als Sci-Fi-Thriller verkauft, hat meiner Meinung nach dann im Endeffekt nicht ganz so viel Thriller Elemente beinhaltet. Der Klappentext hat mich sehr angesprochen, da von einem merkwürdigen Fieber auf einer Raummission die Rede ist und dass man rausfinden möchte warum es ausgebrochen ist. Der Inhalt der Story verläuft aber leicht anders. Der Schwerpunkt wird auf die wirtschaftlichen Interessen und verschiedenen Charaktere gelegt, die mit der Raumfahrt und dem Leben im All in Verbindung stehen. Die Charakterarbeit hat mir hier sehr gut gefallen. Ich fand es sehr interessant zu erfahren was ehemalige und praktizierende Astronauten körperlich und psychisch alles mitmachen müssen. Es war sehr durchdacht und tiefgründig. Man merkt was es bedeutet im „Schoß“ gewesen zu sein. Die Mission rauszufinden, warum und was für ein Fieber das ist, wird nur nebensächlich behandelt. Die ersten 200 Seiten empfand ich auch eher als ziehend. Erst danach hat mich die Geschichte wirklich bekommen und ich habe mich jedes Mal gefreut, wenn wir mal wieder auf Kallisto waren. Der Hauptteil der Story spielt nämlich auf der Erde, was ich gar nicht schlimm fand, sondern einfach nicht erwartet hätte. Die Welt, die nur 80 Jahre in der Zukunft liegt, wirkt allerdings weiter weg. Alles in allem fand ich das Buch echt gut, bin allerdings mit der Erwartung von mehr Thrillerelementen rangegangen und wurde dahingehend etwas enttäuscht. Der Tiefgang der Protagonisten fand ich super und die meisten Handlungsstränge haben mir gefallen. Manche von diesen haben mir leider etwas abrupt geendet.