caraaurora140
In "Calypsos - Irrfahrt" geht es um den Jungen Oscar, der mit seinen Eltern vier Wochen auf einem Segeltörn im Mittelmeer unterwegs ist. Davon ist er natürlich gar nicht begeistert. Als dann aber Nala und ihr kleiner Bruder Moh, die von ihrem Flüchtlingsboot gefallen sind, im Meer auf sie zutreiben, nehmen die Ferien der Familie eine ganz andere Wendung... Ich finde es sehr schön, dass es eine Autorin gibt, die so eine Geschichte auch Mal für Kinder schreibt. Indem sie den Kindern die Geschichte von zwei Gleichaltrigen erzählt, die flüchten müssen, erklärt sie ihnen welche Privilegien sie haben. Zu Beginn war ich gespannt auf die Umsetzung, aber es ist gelungen, die Geschichte zu erzählen, sodass sie in Erinnerung bleibt, aber für die Kinder nicht zu grausam ist. Die handelnden Personen mochte ich allesamt sehr gerne. Vor allem die Kinder fand ich so schön. Ihr Blick auf die Welt und wie einfach sie sich alles vorstellen finde ich so bereichernd und interessant. Auch die Elternperspektive wurde gut dargestellt. Die Autorin hat zwei einfühlsame Erwachsene geschaffen, die aber immer noch logisch und überlegt handeln. Beim Schreibstil hat sich mir ab und zu die Frage gestellt, ob dieser denn noch kindgerecht ist. Bei einigen Passagen musste ich selbst öfter drüberlesen. Nicht aufgrund vieler Fremdwörter, sondern einfach wegen umständlicher Formulierungen. Fremdwörter bzw. schwieriger Wörter andererseits wurden immer gut verständlich erklärt. Das Buch ist also nicht nur Kindern zu empfehlen, sondern auch den Erwachsenen. Das Thema wird hier so einfach erklärt, sodass jeder versteht wie wichtig es ist, dass wir uns auch damit beschäftigen. Am besten wäre es wenn hier Eltern ein paar Lesestunden mit ihren Kindern beschäftigen, denn es ist perfekt um eine frühe Auseinandersetzung zu starten. Kurz: Eine klare Empfehlung für Jeden und ein empathisches Buch, dass die Flüchtlingsproblematik mal aus der Sicht von Kindern erklärt.