Dani
Nachdem mich der erste Band der Trilogie schon komplett von sich überzeugt hat, musste ich einfach auch den zweiten Band lesen. Die Bücher sind zwar unabhängig voneinander lesbar aber es macht schon Sinn sie der chronologischen Reihenfolge nach zu lesen. So habe ich nämlich sowohl Zelda als auch Malik bereits im ersten Band kennengelernt und konnte sie direkt besser einschätzen. Das Cover passt sich perfekt dem des ersten Bandes an und ist selbstverständlich wie bereits das erste ein Teil des Gesamtbildes der Cover. Irgendwie finde ich es wirklich schön, wie die Cover der einzelnen Teil alleine zwar schön sind aber zusammen das große Ganze bilden. Vorweg muss ich erwähnen, dass ich ein großer Fan von Kathinkas Schreibstil bin. Sie erweckt die Charaktere zum leben, wie kaum ein anderer und erschafft ihnen richtige Persönlichkeiten. Ich sage immer gerne, dass ihre Charaktere Ecken und Kanten haben und genauso ist es auch. Ich habe mich schon während des Lesens des ersten Bandes auf Zeldas und Maliks Geschichte gefreut, da ich es dort schon gewittert habe. Zelda ist mir im ersten Band schon so sehr ans Herz gewachsen und der zweite Band hat es nur noch mehr gefestigt. Eigentlich ist sie eine Gefangene ihrer Familie aber auf der anderen Seite ist es eben ihre Familie. Die, die ihr Leben finanzieren, die immer für sie da sein sollten. Allerdings kann sie mit den Ansichten der Familie nichts anfangen und wenn man es genau nimmt, ist die Familie mehr Schein als Sein. Hauptsache in der Öffentlichkeit passt alles und niemand fällt unangenehm auf. Zelda soll am liebsten gar nichts sagen und sich so schnell wie möglich einen angemessenen Mann suchen. Zeldas Familie bildet ein wirklich krasses Gegenbild zu der Familie von Malik , denn dieser ist in etwas ärmlicheren Verhältnissen aufgewachsen aber hat eine Schar an Geschwistern und liebevolle Eltern. Obwohl er in der Vergangenheit nicht immer die richtigen Entscheidungen getroffen haben, die ihn auch ins Jugendgefängnis geführt haben, unterstützt seine Familie ihn und er kümmert sich und hilft so gut wie er kann. Da Malik der Mitbewohner von Rhys ist und Zelda die beste Freundin von Tamsin, haben die beiden zwangsläufig mehr miteinander zu tun. Sie merken auch relativ schnell, dass sie sich gegenseitig gut tun und selten habe ich die Liebesgeschichte zweier Charaktere so genossen wie hier. Allerdings wirkt Zelda schnell klar, dass sie ihre Doppelrolle nicht länger spielen kann. Unter der Woche ist sie sie selbst und geht vollkommen in der Rolle auf aber am Wochenende verschwindet sie immer wieder in die High Society Welt ihrer Eltern und spielt dort die gute Miene zum böses Spiel. Als sich die Welten allerdings irgendwann vermischen, weiß sie nicht mehr weiter und diese Hilflosigkeit war einfach überall spürbar. Ihre Familie ist mir einfach nur auf den Geist gegangen, ich konnte gar nicht fassen, dass es so rücksichtslose und kalte Menschen gibt. Ich meine, wie ist Zelda zu dem geworden was sie heute ist? Man muss es einfach gelesen haben, um es zu verstehen. Kathinka Engel bereitet uns ein wunderschönes Leseerlebnis gepaart mit einer ordentlichen Portion Realität und Lehren.