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mabuerele

Posted on 27.3.2021

„...Lorenz Lovis saß mit seinem zweiten Frühstückskaffee auf dem Söller seines Hofes und genoss die Morgensonne. Aus dem Hühnergehege kam zufriedenes Gurren, der kleine Bach, der sein Grundstück von der Schmiedehofer – Wiese trennte, gurgelte fröhlich vor sich hin...“ Die Idylle sollte aber für Lorenz nicht lange vorhalten. Er hat noch keine Idee, wer auf den Perewanger Hof die Pferde vergiftet hat. Als Folge dessen wechseln zwei Reiter zu ihm auf den Hof. Eine davon ist Jasmin Oberegger. Die wird wenig später tot in Lorenz` Weinberg gefunden. Und ausgerechnet sein Knecht Paul wird als Täter beschuldigt. Einen wesentlichen Anteil an der Beschuldigung hat von Stadler, Lorenz` Nachbar, der ihm schon im ersten Teil das Leben schwer gemacht hat. Natürlich streckt Lorenz sofort seine Fühler aus. Dabei stellt sich heraus, dass sich von Stadler und die Tote auch nicht grün waren. Die Autorin hat erneut einen spannenden Regionalkrimi geschrieben. Die Geschichte spielt in der Nähe von Brixen. Der Schriftstil lässt flott lesen. Er passt perfekt zur Handlung. Besonders amüsant finde ich immer Lorenz` Besuche in der örtlichen Kneipe, wo der Dorfklatsch blüht. „...“Wenn`s irgendwo eine Stolperfalle gibt, kugelst du drüber, Lovis“, sagte Gunsch teilnahmsvoll. „Hättest uns mal vorher gefragt, ob das gescheit ist.“...“ Die Tote ist erst vor kurzem in den Ort gezogen. Dafür hat sie sich allerdings schon eine Menge an Feinden gemacht. „...Sie war alleinstehend, glaube ich. Auch keinen Freund, so weit ich weiß. Mit der hätte es auch keiner ausgehalten, glaub mir...“ Irgendjemand will Paul gesehen haben, wie er vom Weinberg kam. Der kann sich an nichts erinnern. An dem Tag hatte man ihn auf einem Junggesellenabschied richtig schön abgefüllt. Für Lorenz bedeutet das, dass er sich plötzlich selbst mit der Landwirtschaft befassen muss. Außerdem hat er gerade Feriengäste aus Deutschland. Die beiden Jungen mischen den Hof auf und ihre Mutter ist ein Fan von Kriminalromanen. Natürlich will sie Lorenz unterstützen. Also verhört sie alle und jeden im Ort. Klasse finde ich es, wenn Lorenz seine Probleme vor dem Huhn Alma ausbreitet. Die kann ihm nicht widersprechen. Die Autorin versteht es, Lorenz` Privatleben geschickt mit den Ermittlungen zu verknüpfen. Natürlich nutzt er seine alten Kontakte zur italienischen Polizei. Auch sonst nimmt er jede Hilfe an, die er bekommen kann. Bei einem Besuch an der Arbeitsstelle der Toten ergeben sich plötzlich ganz neue Motive. Gekonnt schickt mich die Autorin auf manch falsche Fährte. Ich mag den stellenweise sehr feinen Humor der Geschichte. Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen.

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