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thrillerleser

Posted on 27.3.2021

Hen und Lloyd Mazur ziehen nach West Darford in Massachusetts in ein Haus in einer ruhigen Siedlung. Hen freut sich sehr, als die neue Nachbarin Mira sie zum Abendessen einlädt. Matthew und Mira Delamonte wohnen direkt nebenan und Hen erhofft sich, Anschluss und neue Freunde für sich und ihren Mann zu finden. Bei der Führung durch das Haus entdeckt Hen jedoch verstörendes: eine Trophäe, die in Verbindung am Mord an einem Studenten stehen soll, steht auf dem Kamin. Hen ist überzeugt davon, dass der neue Nachbar Matthew etwas mit dem Mord zu tun hat und beginnt nachzuforschen. Sehr zum Unwillen von Lloyd, der denkt, dass sich seine Frau wieder in eine Sache reinsteigert und wie auch schon Mörder sieht, wo keine sind. Dann geschieht ein weiterer Mord und Hen sieht sich in ihrem Verdacht bestätigt. Peter Swanson versteht es hier in „Angst sollst du haben“ hervorragend aus einer alltäglichen Situation eine gänsehautauslösende Geschichte zu machen. Eine, eigentlich alltägliche und harmlose Begebenheit, das Kennenlern - Nachtessen unter Nachbarn, entwickelt einen unheimlichen Sog für Hen und für uns Leser. Sehr schnell wird es spannend und es tauchen Fragen auf. Fragen, sie sich mit einem möglichen Verbrechen beschäftigen. Bildet sich Hen Dinge ein oder ist ein Stück Wahrheit in ihren Verdächtigungen? Hat Matthew etwas mit dem Mord an dem jungen Studenten zu tun? Nachdem dies durch eine Szene, die ich hier nicht verrate, geklärt ist und der Leser weiss, was Sache ist, nimmt die Spannung nicht etwa ab! Im Gegenteil! Durch überraschende Wendungen wird diese noch mehr angekurbelt. Schockierend empfand ich die Kaltschnäuzigkeit der …sagen wir es mal so …. verbrecherischen Figur. Auch das Motiv, sowie Mitte Buch ein Kapitel aus der Sicht eines Verwandten jener Figur hat mich schlucken lassen. Denn man sieht deutlich, weshalb die Figur so handelt und wo die Wurzeln begraben sind. Ich schätze den Schreibstil von Peter Swanson sehr. Ohne langatmige Beschreibungen schafft er es in seinen Thrillern eine gespenstige Atmosphäre zu schaffen. Obwohl er die Figuren im eng gesetzten Umkreis agieren lässt, wird es nicht langweilig. So handelt die Geschichte hier hauptsächlich in den Häusern der beiden Nachbarn, in einer Schule, Hens Atelier und in Kneipen in West Darford. Da man in abwechselnden Kapiteln die Sicht von Hen und dann wieder von Matthew erfährt, gestaltet sich das Buch sehr abwechslungsreich und als Katz und Maus Spiel. Oft ist es so, dass man erfährt, was Hem sich zusammenreimt und im Kapitel danach, was Matthew wirklich so treibt. Dabei erzählt der Autor nicht in Ich Perspektive, sondern aus der Sicht des Erzählers und Beobachters, was mich noch mehr zu fesseln wusste. Mir hat dieser neue Thriller von Peter Swanson wiederum sehr gefallen und ich gebe gerne eine Leseempfehlung ab!

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