Harakiri
Als Sabine von ihrer Mutter zu ihren Großeltern nach Irland geschickt wird ist die 16-Jährige erst wenig begeistert. Die strenge Haushaltsführung bei den Großeltern, sowie der nahe Tod des Großvaters machen ihr schwer zu schaffen. Doch allmählich gewöhnt sie sich an das Landleben und möchte gar nicht mehr weg. Der Roman ist das Debut von Jojo Moyes und wurde jetzt neu aufgelegt. Eigentlich habe ich mich auch sehr wohl gefühlt in dem Buch, aber die Charaktere blieben mir etwas fremd. Vor allem Joy und Kate. Wobei Joy im Prolog direkt glänzt. Wie habe ich mich mit ihr geschämt, mit ihr gefiebert und mich gefreut. Doch als Großmutter macht sie leider keine gute Figur. Dafür mochte ich Thom sehr gerne. Der aus allem das beste macht und auch immer für Sabine da ist, wenn sie ihn braucht. Die Handlung hat mir gut gefallen, war aber teilweise, vor allem gegen Ende, sehr in die Länge gezogen. Vor allem die Schilderungen auf dem Pferdegestüt fand ich sehr gelungen und auch Sabines Wandlung vom verwöhnten Stadtmädchen zum liebevollen Teenager, die sich um ihren Großvater sorgt. Drei Generationen Frauen in eine Story einzubinden, so dass diese funktioniert ist sicher nicht einfach. Manches fand ich zwar übertrieben, aber im Grunde spiegelt diese Konstruktion viele Familienleben wider. Der aufsässige Teenager, die etwas überforderte Mutter und die Großmutter mit ihrem großen Geheimnis – das aber am Ende gar nicht so groß war. Fazit: leider muss sich eine Autorin immer an ihrem größten Werk messen lassen, das macht eine Neuauflage ihrer älteren Bücher immer etwas schwierig. „Die Frauen von Kilkarrion“ muss ich nicht verstecken, es liest sich aber teilweise doch noch etwas zäh und man merkt ihm den Erstling an.