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Buchdoktor

Posted on 26.3.2021

Aristoteles Mendoza Alter: 15 Jahre Interessen: sein Hund, sein Pick-Up, sein Nebenjob Wohnort: El Paso/Texas/USA Identität: mexikanisch Geschwister: 2 erwachsene Schwestern, 1 erwachsener Bruder, der im Gefängnis sitzt Mutter: Lehrerin Vater: Vietnam-Veteran Zeit der Handlung: 1987 Dante Quintana Freund von Aristoteles Interessen: Kunst und Zeichnen Wohnort: El Paso/Texas/USA Identität: mexikanisch Geschwister: keine Vater: Literaturprofessor Mutter: Psychotherapeutin Aristoteles, genannt Ari, findet es peinlich, mit 15 immer noch Nichtschwimmer zu sein. Im Schwimmbad begegnet er Dante, der die Peinlichkeit einfach aus der Welt schafft. Dante bringt Ari das Schwimmen bei. Beide Jungen sind Kinder von Einwanderern aus Mexico. Ihre Eltern sind zu Recht stolz darauf, dass sie auch unter schwierigen Bedingungen ein Studium abgeschlossen haben und wollen für ihre Kinder "das Beste". Die neuen Freunde entdecken Gemeinsamkeiten, sie sind offenbar die einzigen jungen Amerikaner, die ohne Fernsehen aufwachsen. Ari bemerkt aber auch sofort, dass Dantes Familie offen und humorvoll miteinander spricht, während in seiner Familie die wirklich wichtigen Themen verschlossen und verschwiegen werden: das Kriegstrauma seines Vaters und sein Bruder Bernardo, der im Gefängnis sitzt. Beide Jungen sind auf ihre Art Außenseiter. Aristoteles wird durch den Vornamen seines Großvaters zur Lachnummer in der Schule. Der Junge hat keine Freunde und weiß auch nicht, wie er es anstellen sollte, Freunde zu finden. Dante zeichnet leidenschaftlich gern und will später Künstler werden. Ein Junge wie er findet nur schwer Gesprächspartner unter Gleichaltrigen. Beide sind in einem Alter, in dem der Körper auf beängstigende Art aus dem Ruder läuft und man sich einfach elend fühlt. Seit Ari mit Dante befreundet ist, sieht er seinen Vater mit völlig anderen Augen und will nicht mehr hinnehmen, dass in seiner Familie eisern über den Krieg und über Bernardo geschwiegen wird. Die ruhige Freundschaft zwischen Ari und Dante gerät durch einen schweren Unfall und Dantes zeitweiligen Umzug nach Chicago in sehr unruhiges Fahrwasser. Als Dantes Vertrauen in Ari groß genug ist, will er seinen Freund seine Zeichnungen ansehen lassen. Für Ari ist diese Geste noch viel zu intim, hat er nicht gerade erst Abstandsregeln eingeführt, damit andere ihm nicht zu nahe kommen können? Neben seinem peinlichen Nichtschwimmer-Dasein ist Ari auch der einzige Junge an der Schule, der noch kein Mädchen geküsst hat, meint Gina. Dieses Problem ist sehr viel schwerer zu lösen als das Schwimmen; denn wen soll Ari küssen, ein Mädchen oder einen Jungen? Die zahlreichen Wegkreuzungen, an denen beide Jungen wichtige Entscheidungen treffen müssen, beschreibt Benjamin Alire Sáenz mit bewundernswertem Verständnis für die Nöte der Pubertät. Das miteinander Reden in all seinen Variationen charakterisierte von Beginn an die Beziehung der Freunde: Reden beim locker Rumhängen, Reden als rhetorisches Kräftemessen, als Philosophieren über das Universum an sich oder als Austausch persönlichster Gedanken und Gefühle. Beim Reden kann man Wörtern eine ganz neue Bedeutung geben. Fazit Ein trauriges, rührendes, witziges Buch, in das die Leser am besten ganz spontan eintauchen. Ein Buch für Jungen - wünsche ich mir. ^^^ Zitat „Ich überlegte, wo er wohl das Zeichnen gelernt hatte. Plötzlich war ich neidisch auf ihn. Er konnte schwimmen, er konnte zeichnen und war zufrieden mit sich. Und ich fragte mich, warum manche Leute mit sich zufrieden waren und andere nicht. Vielleicht war es einfach so.“ (Seite 85)

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