Leonie (leos.buchblog)
Inhalt Juliane, auch Juli genannt, ist angehende Zootierpflegerin in Hellabrunn und darf im Rahmen eines Austauschprogramms vier Wochen nach Australien reisen. Leider fliegt auch Lars, den sie gar nicht ausstehen kann, mit… Vor Ort lernt Juli jedoch Colin kennen, einen Aborigine, der in dem Wildpark mithilft. Etwas scheint die beiden zu verbinden. Während Julis Zeit in Queensland scheinen sich die beiden immer näher zu kommen, doch etwas scheint sie davon abzuhalten, sich einander richtig zu öffnen. Vielen Dank an den Arena Verlag, der mir das Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Meine Meinung ist davon natürlich nicht beeinflusst. Cover Ich habe auch schon Gepardensommer von der Autorin daheim und die beiden Bücher sind von der Aufmachung ähnlich, was ich super finde. Das Cover ist in Blau- und Orangetönen gehalten, was super zu Australien passt. Ich mag den „Used“-Look an den Rändern, der die wilde Natur gut zum Ausdruck bringt, da es dort ja auch wenige perfekt glatte Oberflächen gibt. Schön ist auch das Foto, das als Polaroid zu sehen ist und die Einbindung der verschiedenen Tiere auf dem Cover. Meine Meinung Als ich den Titel gesehen habe, wusste ich, dass ich das Buch lesen möchte. Denn ich liebe Koalas! Ich wurde auch nicht enttäuscht. Die Tiere im Wildpark wurde so eindrücklich beschrieben. Ich hatte immer Bilder vor Augen und habe sehr viel gelernt. Das Buch war also auch für jemanden verständlich, der davon bisher keine Ahnung hat. Es war unglaublich interessant, von den verschiedenen Eigenarten der Tiere zu hören und ich wusste teilweise auch gar nicht, dass einige Tiere so gefährlich sind. Total toll fand ich, dass man mitbekommen hat, wie ein Känguru-Baby geboren wurde und in dem Zuge auch viel über den Beutel erfahren hat. Auch die Namen der Tiere waren liebevoll gewählt. Da hat die Autorin Liebe zum Detail gezeigt. Juli, die Protagonistin ist total sympathisch und mit ihr habe ich mich sofort angefreundet. Ihre Tierliebe kam super rüber und sie erschien als Figur sehr authentisch. Meine Lieblingsfigur war jedoch wohl Colin. Er ist ein Aborigine und das war unglaublich spannend. Ich weiß selbst nur wenig über die Aborigines in Australien, doch das hat sich mit dem Buch geändert. Es ging um einige spirituelle Ansichten und um viele schöne Sagen. Besonders gefallen hat mir die Sage, die Colin Juli erzählt hat und in der es um die Entstehung verschiedener Tierarten ging. Das ist ein Stück Kultur, das man so mitbekommt. Auch der Einblick in Colins Familie war so schön. Zuhause hat er einen anderen Namen und jeder Aborigine hat ein Totem. Darüber wurde ebenfalls berichtet. Es war einfach schön, neue Kulturen und Sagen kennenzulernen und hat die Geschichte toll ergänzt. Außerdem hat Colins Bruder Don die Geschichte wirklich aufgemischt. Ich konnte ihn von Anfang an nicht einordnen, denn auch wenn er böse wirkt, habe ich doch auch eine weiche Seite an ihm gesehen. Er hat mich immer wieder überrascht und hat die Geschichte immer wieder spannend gemacht. Besonders das Geschehnis im Busch war schockierend, aber vermutlich notwendig, um Klarheit zwischen den Brüdern zu schaffen. Die Familiengeschichte wurde so ganz nebenbei aufgearbeitet. Anfangs war das Buch voller Informationen und fast schon wie ein „Sachbuch mit Handlung“. Erst fiel es mir etwas schwerer, mich fallen zu lassen, aber als die Protagonistin Juli dann Colin kennengelernt hat und auch mit den anderen Helfern im Park mehr in Interaktion stand, hat es mir immer besser gefallen. Besonders am Ende wurde es wirklich spannend, da es unter anderem um ein Buschfeuer geht. Leider ist das ja nicht weit hergeholt, wie wir erst vor einiger Zeit alle in den Medien mitbekommen haben… Umso spannender war es, dass man die Tierretter so hautnah begleiten konnte. Es ist so eine gefährliche und unberechenbare Arbeit und die verdient so viel mehr Aufmerksamkeit. Das Buch leistet da einen wichtigen Schritt und zeigt auf eindrückliche Weise, wie mutig die Menschen vor Ort sind. Insgesamt wird an vielen Stellen auf den Tierschutz hingewiesen und immer wieder appelliert, nicht so schnell zu fahren, da ständig Tiere mit Jungtieren überfahren werden… Die Autorin vermittelt dieses ernste und wichtige Thema aber auf so eine unterhaltsame Weise, dass ich am Ende wirklich richtig im Roman versunken war. Die Seiten flogen nur so dahin, da sich die Ereignisse überschlugen. Insgesamt ist es mit etwa 280 Seiten auch schnell gelesen und eine wunderbare Lektüre, die man auch mal innerhalb weniger Stunden verschlingen kann. Am Ende verbleibt man mit einem schönen Freiheitsgefühl, wie es im Buch auch oft beschrieben wird. Da mich das Buch wirklich gut unterhalten hat und tolle Einblicke in australische Kulturen gegeben hat, hat es mir sehr gut gefallen! Daher von mir 4,5 Sterne