Lara
Auf dieses Buch bin ich tatsächlich wegen des wunderschönen Covers aufmerksam geworden, aber auch der Titel hat mich direkt angesprochen. Ich glaube, ich würde mir jedes Buch näher anschauen, das das Wort "Bibliothek" im Titel trägt. Als ich dann gesehen habe, dass das Buch schon einige gute Bewertungen hatte, habe ich mich umso mehr auf die Geschichte von Nora gefreut. Wie der Klappentext schon verrät, geht es hier um die Protagonistin Nora, die versucht, sich das Leben zu nehmen. Statt zu sterben, landet sie aber in der Mitternachtsbibliothek, einem Ort voller Bücher mit ihren Leben, die sie hätte führen können, wenn sie bestimmte Entscheidungen anders getroffen hätte. Sie bekommt die Möglichkeit, in verschiedene Bücher zu springen und dort für eine gewisse Zeit dieses Leben zu testen. Aber mit der Zeit merkt sie eben, dass all diese Leben nicht ihr wirkliches wiederspiegeln. Allein diese Idee finde ich so spannend und außergewöhnlich. Ich denke, jeder Mensch fragt sich immer wieder: Was wäre gewesen, hätte ich das doch gelassen? Hätte ich ihm doch eine Chance geben sollen? Hätte ich diesen Trip doch machen sollen? Ich kann nur von mir sprechen, wenn ich sage, dass man immer irgendetwas bereut oder aber was bestimmtes anders machen würde, würde man die Chance bekommen. Nora bekommt diese Chance und im Laufe des Buches merkt man, was das wirklich bedeutet. Es hat mich auf jeden Fall dazu gebracht, einiges in Frage zu stellen und ich habe mir ganz neue Gedanken zum Thema Entscheidungen und Leben gemacht. Es hat mir wirklich tolle Lesestunden bereitet und ich hatte Spaß dabei gemeinsam mit Nora in ihre unterschiedlichen Leben zu springen. Sie landet in den unterschiedlichsten Situationen, muss sich immer spontan anpassen und viel zwischen den Zeilen lesen, da ihre Mitmenschen nichts davon bemerken, dass plötzlich eine "andere" Nora vor ihnen steht. Die Mitternachtsbibliothek schafft es durch die spannende und unterhaltsame Umsetzung, unterschwellig wichtige Fragen an das Leben zu stellen. Je weiter man liest, desto klarer wurde mir, worauf der Autor hier hinaus möchte. Ich kann das Buch nur weiterempfehlen, denn es hat wachgerüttelt und gleichzeitig beruhigt. Eine große Leseempfehlung von mir.