Nadine
„Infinity plus one“ war mein erstes Buch der Autorin. Es konnte meinen relativ hohen Erwartungen jedoch leider nicht gerecht werden. Der Klappentext klang sehr vielversprechend, ebenso ist das Cover wieder ein absoluter Traum. Mit dem Schreibstil hatte ich anfangs meine Probleme, weil die Passagen der weiblichen Protagonistin Bonnie aus der Ich-Perspektive und die Passagen des männlichen Protagonisten Finn aus der Erzähl-Perspektive geschrieben wurden und diese auch im Kapitel immer wieder gewechselt haben. Nach einigen Kapiteln konnte ich mich daran jedoch gut gewöhnen. Beide Charaktere fan dich anfangs sehr interessant. Beide haben eine komplexe und komplizierte Familiengeschichte, teilweise war es mir fast schon zu viel, aber es hielt sich dann zum Glück doch noch in Grenzen. Was mir jedoch das gesamte Buch über gefehlt hat, war das Ziel des Buches bzw. der Handlung. Ich wusste nie so recht, worauf das alles hinauslaufen soll und fand es stellenweise auch langgezogen. Es gab auch viele schöne Szenen, die aber auf dem Zufall basierten und auf den Wünschen von Bonnie, die mich dann aber auch oft mit ihrer überheblichen Art leicht genervt hat. Für mich hat sie leider zu sehr dieses Klischee einer Musikerin erfüllt, die mit ihrem Geld um sich wirft – wenn auch für eine gute Sache. An sich hätte ich das Buch als eine nette Fahrt mit kleinen Abenteuern und süßen Momenten bezeichnet, jedoch hat mir das Ende leider überhaupt nicht gefallen. Was auf den letzten Seiten passiert ist, war mir einfach zu unpassend und gefiel mir einfach nicht. Ebenso kamen viele Erklärungen dann schnell ans Ende gepresst. An dieser Stelle hätte ich mir weitere Ausführungen gewünscht. Ebenso konnte ich leider kaum eine Charakterentwicklung feststellen. Die beiden änderten sich kaum, lediglich ihre Beziehung zueinander änderte sich leicht. Trotzdem ist das Buch in seiner Art vermutlich etwas ganz Besonderes – auf jeden Fall habe ich in diesem Format noch nichts gelesen. Es gab viele Bezüge zur Mathematik, ebenso wie Erklärungen. Dies alles wurde auf eine einmalige Weise in die Geschichte eingebaut und gefiel mir sehr gut. Außerdem begannen viele Kapitel mit einem „Zitat“ aus den Nachrichten, was der Geschichte eine zusätzliche Sichtweise ermöglichte. So hatten wir die Chance, nicht nur Bonnies und Finns Gedanken zu folgen, sondern ebenso einen Blick von außen zu bekommen, wie die Reporter ihr Verhalten beurteilen. Insgesamt konnte mich das Buch also leider nicht komplett begeistern, trotzdem war es schön, mal etwas in dieser besonderen Form zu lesen.