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catias_reading_spot

Posted on 22.3.2021

Generell mag ich historische Romane sehr gerne, die zwar fiktiv sind, aber trotzdem die damalige Realität darstellen. So ist es bei "Elbleuchten". Die Figuren und die Geschichte an sich ist fiktive aber die Darstellung der Arbeiterklasse und auch der Frauenrrecht entsprechen der Realität. Ich bin historisch jetzt nicht super gut bewandert, aber mir kommt es auf jeden Fall so vor, dass das Buch gut recherchiert ist. Das Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm zu lesen und passt gut in die damalige Zeit. Auch wenn das Buch nicht unbedingt kurz ist, kam es mir nicht zu lang vor. Erzählt wird in der 3. Person hauptsächlich aus Lilys und Jos Sicht. An bestimmten Stellen wurde auch aus der Sicht von anderen Charakteren erzählt, aber ich muss gestehen, dass mich das dann weniger interessiert hat. Leider ist mir der Einstieg in das Buch ein bisschen schwer gefallen. Ich konnte erstmal mit den Charakteren und der Geschichte an sich nicht so viel anfangen. Ich weiß nicht, ob es an den vielen Charakteren lag oder ob ich einfach ein bisschen gebraucht habe, bis die Geschichte wirklich ins Rollen kam. Aber das Durchhalten hat sich gelohnt, denn nach den ersten 100 Seiten hat mich die Geschichte gepackt und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Die Charaktere haben mir grundsätzlich gut gefallen. Schön fand ich vor allem die Entwicklung von Lily, die erst sehr naiv sind und aber sie zeigt bereits, dass sie durchaus andere Ansichten als die tradiotionellen verfolgt. Durch Emma und Jo lernt sie die gesellschaftliche Missstände kennen. Besonders interessant fand ich es insbesondere die Missstände bezüglich Frauenrecht. Da hat mich viel sehr sauer und wütend gemacht, vor allem da es heutzutage an vielen Stellen nicht anders geworden ist. Lily wird auf jeden Fall nach und nach unabhägiger und es war schön sie bei ihrer Entwicklung zu begleiten. Ich fand Lily wirklich sehr liebenswert und habe mit ihr gelitten. Jo war natürlich wichtig für Lilys Entwicklung, aber ich konnte mit ihm nicht ganz so viel anfangen Ich kann verstehen, warum er bestimmte Entscheidungen getroffen hat, aber fand sie fragwürdig. Letztendlich ist das aber okay, weil es zu der Zeit passt, in der er gelebt hat und letztendich ging es um Leben oder Tod. Bei ihm gab es charakterlich keine solche große Entwicklung, aber das war in Ordnung. Im Buch passiert viel. Im Hintergrund passieren viele Intrigen, die dann Auswirkungen auch auf Lilys und Jos Leben machen. Als Leser hat man also mehr Information als Lily, sodass sie mir einfach nur leid tut. Ich hoffe einfach, dass sie in der Fortsetzung noch ein gutes Leben haben wird. Auch einige Themen, die damals Tabu waren, werden angesprochen, zum Teil aber nur am Rande. Die Geschichte spricht auf jeden Fall viele Themen an, jedoch in meinen Augen insgesamt gut gelöst, sodass es nicht zu überladen wirkt. Ich freue mich auf jeden Fall auf die Fortsetzung und bin wirklich sehr gespannt darauf wie es vor allem mit Lily witergeht. Ihr werden sicherlich viele Hindernisse in den Weg gestellt.

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