Profilbild von Mina

Mina

Posted on 21.3.2021

"Als wir im Jasper National Park waren … ich hatte dort so oft das Gefühl, dass ich … anders atme. Dass jeder Schritt auf einem Weg, den ich noch nie gegangen bin, etwas Besonderes ist. Als würde sich etwas in mir vergrößern, allein dadurch, dass ich an einem Ort bin, an dem ich noch nie war." -S.339 Meine Gedanken: Mir hat bereits der erste Teil „Wild like a River“ der Kanada-Reihe so gut gefallen, sodass ich logischerweise auch unbedingt den zweiten Band lesen wollte. Die Protagonisten Rae und Cayden hat man schon kurz im ersten Band kennengelernt, aber nur sehr flüchtig. Während Rae mir auf Anhieb sympathisch war, hatte ich das Gefühl, dass Cayden hinter seiner Fassade einiges verbirgt und genau dies wollte ich herausfinden! Auch wenn Havens und Jacksons Geschichte schon eine gewisse Tiefe beinhaltet, so würde ich sagen, dass Raes und Caydens Geschichte doch nochmals schwerer auf der Seele liegt. Man kann schon aus der Inhaltsangabe entnehmen, dass sowohl Rae als auch Cayden mit etwas zu kämpfen haben, das ihr Leben momentan belastet. Für einige mag es nicht so verständlich sein, aber ich habe mich sehr gefreut zu lesen, dass Rae vietnamesische Wurzeln hat. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich selbst Vietnamesin bin und bisher in noch fast keinem Buch, welches ich bisher gelesen habe, eine vietnamesische Figur aufgetaucht ist. Wenn dies doch der Fall war, dann war diese ein Nebencharakter. Deshalb bedeutet es mir irgendwie sehr viel, als ich erfahren habe, dass Rae vietnamesischer Herkunft ist. Man merkt sofort, dass Rae eher bedrückt und vor allem ziellos durch das Leben geht und nicht wirklich sie selbst ist bzw. sein kann. Was sie davon abhält, erfährt man natürlich im Laufe der Handlung, aber das Päckchen, das sie auf ihren Schultern trägt, ist keinesfalls leicht. Bereits zu Beginn kann man entnehmen, dass es etwas ist, dass ihre Familie ein wenig auseinander gebracht hat und vor allem das Verhältnis zwischen Rae und ihrer Mutter belastet. Auch ich musste es erstmals verdauen, als ich es gelesen habe, was für ein Ereignis die Ursache dafür ist. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass man von Cayden in „Wild like a River“ nicht den sympathischsten Eindruck hatte, aber mich haben vor allem seine tiefgründigen Bemerkungen gegenüber Jackson, die vielleicht sogar als Ratschläge gedeutet werden könnten, sehr neugierig auf ihn gemacht. Wie ich oben schon erwähnt habe, war ich mir sicher, dass er etwas hinter seinem Auftreten verbergen möchte. Es kann gar nicht an einem vorbeigehen, dass Cayden ein schwieriges Verhältnis zu seinem Vater hat. Je mehr von ihm preisgegeben wird, desto besser versteht man sein arrogantes und distanziertes Verhalten. Eine Wanderung war definitiv das, was die Protagonisten gebraucht haben. Nur sie und die Natur. Keine Erwartungen, keine Last. Dass ausgerechnet Rae und Cayden zusammen aufbrechen, ist zunächst ungewöhnlich, vor allem weil sie am Anfang nicht das beste Verhältnis haben. Dafür wirkte die langsame Annäherung der beiden auf mich sehr authentisch – auf eine Art und Weise auch ruhig, die mir sehr gefallen hat. Die Reise ermöglicht es ihnen den Gegenüber besser kennenzulernen, Gedanken zu teilen, die sie bisher nicht ausgesprochen haben und dadurch ein gewisses Vertrauen aufzubauen. Daher war ich auch so überrascht, dass ihr Ausflug nur eine Woche gedauert hat. Das kam mir tatsächlich nämlich nicht so kurz vor. Während man im ersten Band bereits zu Beginn der Geschichte die Natur des Jasper National Parks bewundern konnte, so steht im zweiten Band die Wandertour erst ein wenig später an. Auch hier kann ich nur wieder davon schwärmen, wie atemberaubend der Schauplatz ist und dass der wunderbar flüssige Schreibstil der Autorin die Atmosphäre des Nationalparks einfach perfekt eingefangen hat. Leider war ich bisher noch nie selbst in Kanada, aber dieses Buch hat mein Fernweh auf jeden Fall noch stärker gemacht, als es sowieso schon ist, falls das überhaupt geht. Fazit: Kira Mohn konnte mich auch mit dem zweiten Band ihrer Kanada-Reihe vollends überzeugen. Neben der eindrucksvollen Atmosphäre Kanadas, konnten mich auch die Charaktere mitreißen, die diese Geschichte zu etwas ganz Besonderem gemacht haben. Von mir gibt es 5 von 5 Cupcakes! Mein Blog: https://cupcakeslibrary.wordpress.com/2021/03/21/der-zweite-band-der-kanada-reihe-free-like-the-wind/

zurück nach oben