Tori
2,5 Sterne New Horizons, der vierte Teil der "Green Valley Love" Reihe, handelt von Annie, die endlich aus dem Koma erwacht ist und nun lernen muss, mit ihren Verletzungen und all der verpassten Zeit umzugehen. Durch Zufall lernt sie Cole kennen - den Netflix Star, der schon im zweiten Teil der Reihe vorgestellt wurde und sich nun vor der Öffentlichkeit versteckt, nachdem seine Karriere einige unangenehme Zwischenfälle weckstecken musste. Zunächst muss ich sagen, dass einer der Hauptgründe, warum ich diese Reihe überhaupt lese wirklich das Setting ist. Mir gefällt die Tatsache, dass man diese Kleinstadt und ihre Einwohner von Buch zu Buch besser kennen lernt. Leider konnte mich New Horizons in anderen Aspekten weitaus weniger überzeugen. Cole konnte ich bereits im zweiten Teil "New Promises" nur wenig leiden und wie sich herausstellt, hat sich das auch in New Horizons nicht geändert. Er ist arrogant und selbstzentriert. Sein Gehabe und das seiner Managerin - die alles und jeden in seine öffentliche Darstellung einspannen will - gehen mir gehörig auf die Nerven. Er denkt er kann tun und lassen was er will, macht die ganze Zeit dumme Witze und nimmt niemanden ernst. Aber immerhin ist er sehr attraktiv, was einem natürlich so das Hirn vernebelt, dass alles andere nicht von Bedeutung ist. Zugegeben, dieses Verhalten legt sich nach einer Weile etwas, meiner Meinung nach allerdings zu spät und zu wenig, als dass ich Annies Interesse an ihm nachvollziehen könnte. Aus irgendeinem Grund konnte Annie, die Protagonistin, mich leider auch nicht so wirklich für sich einnehmen. Ich bin mir nicht einmal sicher warum, aber bis zum Ende hat sie mich einfach nicht wirklich interessiert. Mir ist außerdem aufgefallen, dass die Charakterisierungen der Protagonistinnen der vergangenen Teile im Laufe der Buchreihe meiner Meinung nach ziemlich inkonsistent ist. Damit meine ich, dass alle vier Frauen (Lena, Izzy, Elara und Annie) im Grunde die exakt gleichen Charaktereigenschaften besitzen, wenn die Geschichte aus ihrer jeweiligen Sicht erzählt wird. In den Teilen, wo sie als Nebencharaktere auftreten, werden sie jedoch immer wieder völlig anders beschrieben. Ein Beispiel hierfür: Im dritten Teil wurde Annie als "die freundlichste Person die es gibt" oder so ähnlich beschrieben und mit Mutter Theresa verglichen - die sie an Freundlichkeit sogar noch übertreffen sollte. Als der vierte Teil dann jedoch aus ihrer Sicht erzählt wurde, erschien sie mir nicht gerade überdurchschnittlich lieb und freundlich. Eher auf exakt dem selben "Freundlichkeitslevel" der drei Mädels vor ihr. Damit will ich nicht sagen, dass sie unfreundlich ist, denn das ist sie nicht. Sie erfüllt aber eben nicht die ihr vorausgegangene Charakterisierung der überschwänglich liebevollen und freundlichen Person, sondern unterscheidet sich in ihrem Charakter nicht wirklich von den anderen Protagonistinnen. Ähnliches ist mir bei Lena, Izzy und Elara aufgefallen, aber darauf gehe ich jetzt nicht weiter ein, denn im Grunde ist das wieder nur mein Gerede über irgendwelche Details, die mir im Laufe der Reihe aufgefallen sind. Zusammenfassend lässt sich sagen: Die erste Hälfte hat mich (vor allem wegen Cole) ziemlich genervt. Die zweite Hälfte war hingegen wirklich in Ordnung, wenngleich die Handlung etwas vor sich hin plätschert. Kurz vor Schluss wurde es dank des Dramas noch einmal kurz interessant, doch das Ende war - wie meiner Meinung nach im 3. Teil "New Dreams" auch schon - sehr gehetzt und abrupt.