Sarah Jørgensen
Der schwedische Literaturnobelpreis-Träger Harry Martinson ist in Deutschland weitestgehend unbekannt, doch mit "Schwärmer und Schnaken" aus dem Guggolz Verlag, übersetzt von Klaus-Jürgen Liedtke, wird sich das hoffentlich ändern. Seine Naturessays sind tiefgründig, umfassend und von enormer Relevanz für die heutige Zeit zwischen Umweltverschmutzung und Klimawandel. Die meisten der Texte sind zwischen 1937 und 1939 entstanden und umfassen häufig winzige alltäglich wirkende Naturbeobachtungen, die von enormer Tragweite sind. Wir alle kennen sie, die kleinen Momente, in denen sich ein Jahreszeitenwechsel ankündigt, in denen ein besonders schöner Regentropfen an unserer Scheibe zerplatzt und langsam herunterrollt, eine Biene nach der Quelle eines süßen Dufts sucht. Harry Martinson hat mit tiefster Liebe die Momente (schwedischer) Naturwunder im Kleinen wie Großen beobachtet und sich literarisch verneigt. Ein wunderwunderwunderbares Buch, das einen träumen und schauen lässt, uns besinnen, in der Natur versinken und das Große in den kleinen Wundern erkennen.