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Als es möglich ist Touristen-Visa für Saudi-Arabien zu beantragen, ist es für Stephan Orth klar, dass er dort hinwill. Also macht er sich auf den Weg und findet auch hier immer wieder die Gelegenheit als Couchsurfer bei Privatpersonen unterzukommen. Dabei lernt er Land und Leute kennen und berichtet darüber, so wie er es in den Büchern über Russland, den Iran und China auch getan hat. Was ich sehr spannend fand waren die Unterschiede, die gerade zum Iran auffallen. Während dort die Leute im Privaten sehr offen sind, merkt man in Saudi-Arabien immer noch die starke Angst vor dem Staat. Auch in vermeintlich privaten Situationen und Orten reagieren die Menschen teilweise so, als würde die Obrigkeit jederzeit mithören. Interessant war auch dass das miteinander von Frauen und Männern in diesem Land durch das jahrelange nebeneinander sehr stark geprägt ist. Die Lockerungen, die es Frauen ermöglichen ein wenig mehr Freiheiten zu genießen werden zwar wahrgenommen, aber sicher was er erlaubt ist und was nicht ist sich niemand. Ich fand diesen Reisebericht sehr interessant und lesenswert. Stephan Orth schafft es mit seinem Humor das ganze wirklich gut aufzulockern. Was ich gut gelöst fand war, wie Orth seine eigenen zwiespältigen Gefühle gegenüber der saudischen Mentalität darstellt. Hier merkt man, dass ihn das Männer- und Frauen-Bild in dieser Gesellschaft wirklich stark beschäftigt hat. Spannend wird das Buch am Ende auch noch, Orth ist im März 2020 noch im Land unterwegs, als die COVID-Pandemie die Länder zwingt die Reiserouten zu schließen. Da ist man doch sehr gespannt, wie er es dann wohl noch aus dem Land schafft. Von mir gibt es für dieses gut und interessant geschriebene Buch eine Leseempfehlung!