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"Wildflower Summer" ist einer dieser Titel, die mir bereits beim Anblick des Covers und des Titels das Herz erwärmen. Es versprüht bereits eine frühlingshafte Stimmung und schreit nach einer warmen und tollen Geschichte. Das traf auch überwiegend auf das Buch zu. Wildflower ist eine Ranch. Eine schöne, blumige und erfrischende Ranch, umgeben von unendlich viel Land, Bergen, Flüssen. Umgeben von Natur eben. Ich habe mich sofort in das Setting verliebt. Die Beschreibung der Ranch war einfach so toll, dass ich Fernweh bekommen habe und immer noch hab. Auf so einer Ranch würde ich zu gerne einen Sommer verbringen. Ich liebe ja Geschichten, die an einem außergewöhnlichen Setting spielen und das trifft auf das Buch definitiv zu. Wer gerade keine Lust mehr auf College, Stadtleben und Trubel hat, kann definitiv zu diesem Buch greifen. Es ist auf jeden Fall eine nette und erfrischende Abwechslung. Was ich bezüglich des Inhalts denken soll sieht schon nicht mehr so rosig aus. Das Buch ist nicht schlecht - mir hat die Geschichte sogar sehr gut gefallen. Aber irgendwas fehlt. Olivia ist eine wunderschöne, starke und unabhängige Frau. An einigen Stellen musste ich zwar die Augen verdrehen, aber eigentlich war sie mir sehr sympathisch, hat einen authentischen Eindruck auf mich gemacht und ist nicht unbedingt eine klassische Protagonistin im Bereich New Adult. Nate habe ich auch super schnell in mein Herz geschlossen, allerdings kamen mir einige seiner Gedankengänge ein wenig unlogisch vor. Zumindest schwankt er immer wieder zwischen seinen Gedanken, hat eine Erleuchtung, vergisst sie offenbar und hat sie dann später nochmal. Ist schwer zu erklären ohne zu spoilern. Es gab sozusagen Wiederholungen, wodurch sich dann an manchen Stellen Längen ergeben haben und es kurzzeitig langweilig war. Es gab zwar auch andere Charaktere, aber auf die wurde in der zweiten Hälfte kaum noch eingegangen, was ich wirklich sehr schade finde. Auch der Handlungsstrang wiederholt sich. Alles ist vor erst friedlich, dann muss natürlich was passieren und dann wird wieder alles gut. Insgesamt ist auch das zwei mal in genau diesem Rhythmus passiert. Spannend war die Geschichte daher nicht unbedingt, aber trotzdem eine tolle Unterhaltung. Zudem war der Plottwist nicht wirklich ein Plottwist. Er wird bereits in der ersten Hälfte des Buches erwähnt. Der große Knall wurde damit auch ausgesetzt. Es gab auch einige Szenen, die mir dann doch etwas zu sexistisch wurden. Gerade die Sex-Szenen betreffend. Da muss Nate einfach das Tier (ihre Worte) bzw. den Dominanten raushängen lassen, obwohl er sonst nicht unbedingt so ist - zumindest nicht in diesem Ausmaß. Dass sich Olivia dem dann auch einfach beugt, obwohl sie doch SO stur ist, fand ich auch eher fragwürdig. Richtig gut gefallen haben mir hier die Emotionen. Das Buch ist an manchen Stellen schon etwas schwer und die ganze Thematik rund um das Militär und Nates Vergangenheit gibt dem Buch einfach eine gewisse Tiefe und Rauheit, die gerade zum Setting sehr im Kontrast steht. Ich fand Nate daher sehr authentisch, die Schilderungen, Beschreibungen, Emotionen und Gedanken waren für mich sehr nachvollziehbar und glaubwürdig. Kommt ja auch nicht so häufig vor. Ich muss aber sagen, dass mir die Entwicklung zwischen den beiden zu schnell ging. Nate redet bereits von Anfang an davon, wie toll Olivia ist, dabei ist er eigentlich nicht der Typ dafür. Die Zurückhaltung kam mir hier sehr erzwungen vor. Die Beziehung zwischen den beiden war im Allgemeinen etwas unstimmig. Mir hat da einfach die Verbindung gefehlt. Fazit Alles in einem ist es eine nette Geschichte für Zwischendurch mit einem außergewöhnlichen Setting, das dem Leser Fernweh bereitet. An einigen Stellen hat es an der Umsetzung und an den Charakteren gehapert, aber die Emotionen und Gedanken werden hier überwiegend sehr authentisch dargestellt, wenn die Entwicklung etwas zu schnell ging. Die Militär- & Vergangenheitsthematik verleiht dem Buch Tiefe, ohne dass das Buch schwer wird. Es hat trotzdem noch eine super Leichtigkeit, die man für Zwischendurch lesen kann.