damarisdy
Ich habe mich sehr über den Titel "Fühlen lernen" von Carlotta Welding gefreut, welcher mir freundlicherweise vom Klett-Cotta Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar via Netgalley zur Verfügung gestellt wurde. Selbstverständlich wird meine Meinung zum Buch davon in keinerlei Weise beeinflusst. Das Buch behandelt das große Thema der Gefühle eines Menschen und zeigt dem Leser viele verschiedene Perspektiven auf. Dabei geht die Autorin insbesondere auf sich und ihre Familie ein und beleuchtet viele wissenschaftliche Aspekte. Carlotta Welding macht das Buch dadurch persönlicher, dass sie viele Beispiele aus ihrem eigenen (Familien-)Leben liefert und Situationen aus ihrem Alltag beschreibt. Das finde ich zum einen ansprechend, da ich so in gewisser Art und Weise mit der Autorin "verschmelze" und sie mir einfach authentischer und nahbarer herüberkommt, andererseits befinde ich mich selbst in einem ganz anderen Lebensabschnitt und kann demnach mit manchen genannten Situationen weniger anfangen und mir demnach auch weniger von ihr abschauen. Gelungen finde aber ich viele Beispiele, die die Autorin bringt, die zum Beispiel etwas mit Neid, Eifersucht oder Angst im Allgemeinen zu tun haben, in denen ich mich auf jeden Fall das ein oder andere Mal wiedergefunden habe. Es gibt spezielle Situationen, da da triggern können und Welding liefert hier den ein oder anderen Tipp, wie man negativen Emotionen dabei, aber auch insgesamt, entgegensteuern kann. Zudem wählt sie oft eine fachliche Sprache, die natürlich manchmal etwas ernüchternd und trocken ist, aber sehr professionell wirkt. Hier muss man sich ein wenig "überwinden", sich genauer mit den Inhalten zu beschäftigen. Das ganze wirkt ein wenig wie damalige Schullektüre :D Ich sehe es aber so, dass gerade Sachbücher im privaten Bereich nicht unbedingt Kapitel für Kapitel gelesen werden müssen und man sich auch die Themen herauspicken kann, die einen gerade interessieren. Gelungen finde ich außerdem, dass in dem Werk immer wieder ansprechende und erklärende Grafiken eingebaut werden, die eine schöne, optische Ergänzung zum jeweiligen Inhalt darstellen und das Begreifen von verschiedenen Prozessen dadurch einfach vereinfachen. Denn manches ist hier eben einfach auch biologisch zu erklären und nicht für Jeden von uns sofort greifbar. Spannend finde ich vor allem den Aspekt, wie sich unsere Gefühlslage gerade in der heutigen, digitalisierten Welt verändert hat, wo Emojis und Co unsere Gefühlsregungen oftmals ja schlicht und einfach ersetzen. Ein sehr spannendes Thema, welches hier auch Raum findet. "Fühlen lernen" ist ein Sachbuch, was sich mit interessanten Themen beschäftigt, die uns selbst und auch unsere Beziehungen prägen und ausmachen. Hier wurden mir ein paar Infos und Tipps und Tricks an die Hand gegeben, die ich dankend annehme. Über die ein oder andere trockene oder für mein persönliches Leben eher unpassende Stelle konnte ich somit gut hinweg sehen :-) Ich vergebe demnach eine Lese- und Kaufempfehlung und 4 Sterne ****