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Sehr basic und ein bisschen cringe Dieses Buch vertritt die Prämisse, dass Selbstbewusstsein und Selbstzufriedenheit eigentlich die wichtigsten Faktoren sind, die beeinflussen, ob man ein glückliches Leben führt. Strahlt man das aus, kommen Erfolg, gute Freunde und der/die richtige Partner/in automatisch zu einem. Wir begleiten den Jurastudenten Karl, der mit seinem Leben unzufrieden ist, weil er eigentlich andere Träume hat, aber alles immer nur zu misslingen scheint. An diesem Tag lernt er durch einen blöden Auffahrunfall Marc, Leiter einer „Akademie für Selbstbewusstsein“ kennen. Der strahlt eine beeindruckende Ruhe und einen Optimismus aus, die Karl beeindrucken. Und dann lädt er ihn auch noch zum Essen ein! Die Begegnung wird Karls Leben verändern. Wir sehen ihn scheitern, an seinen Fehlern wachsen und schließlich über alle Zweifel und Zweifler triumphieren. Die Geschichte mit Karl hätte es meiner Meinung nach nicht gebraucht. Die zentralen Aussagen des Buches sind kursiv gedruckt. Wenn man die liest und ein bisschen den Text drumherum scannt, kann man sich den Rest des Buches eigentlich sparen, denn das Geplänkel um Karls Leben ist so schlecht und lieblos geschrieben, dass man da nichts verliert. Auch der Hauch von Mystik, den der Autor in das Ganze bringt, war in meinen Augen überflüssig. Bei der Episode mit dem Tolteken, die nur den veralteten Mythos des weisen, naturbelassenen Indigenen perpetuiert, der das Leben verstanden hat, stellen sich Altamerika-Experten die Nackenhaare auf. Überhaupt erzählt ständig jemand eine weise Parabel, anstatt die Dinge einfach auf den Punkt zu bringen. Das führt zu insgesamt sehr viel Augenrollen, was schade ist, denn die Tipps selbst sind zwar banal, aber bringen trotzdem wichtige Dinge zur Persönlichkeitsentwicklung auf den Punkt. Im Anhang gibt es persönliche Einblicke in Bodo Schäfers leben und einen QR-Code zu Online-Zusatzinhalten, die ich mir dann aber gespart habe. Kurz: Von den Tipps können die meisten, so denke ich, profitieren, auch wenn ich die meisten davon schon mal online gelesen habe. Hier sind sie aber an einem Ort versammelt und sinnvoll angeordnet. Ich zumindest kenne viele Personen, die diese Dinge noch lange nicht in dem Ausmaß verinnerlicht haben, wie es ihnen gut tun würde, mich selbst eingeschlossen. Aber das ganze Drumherum hätte es nicht gebraucht. Ein kurzes Büchlein für einen günstigeren Preis würde mehr Menschen erreichen - aber Bodo Schäfer nicht so viel Geld einbringen.