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Furbaby_Mom

Posted on 17.3.2021

Susanne Oswalds vorheriger Roman, "Der kleine Strickladen in den Highlands", zählt zu meinen Lieblings-Wohlfühlromanen und speziell die sympathische Kräutersammlerin Chloe hatte mich damals mit ihrer herzlichen, offenen Art begeistert, daher war ich gespannt auf die Fortsetzung bzw. auf Chloes Geschichte. Das im Oktober 2020 bei HarperCollins erschienene Werk hat eine in sich geschlossene Handlung und lässt sich auch gut ohne Vorkenntnis von Band 1 lesen. Die Story ist schnell erzählt: Chloe hat ihre einstigen Selbstzweifel überwunden und arbeitet mittlerweile wieder als Psychologin. Für ihren Job pendelt sie regelmäßig von ihrem idyllischen Heimatort am Loch Lomond nach Glasgow, wo auch ihr Lebensgefährte Scott lebt. Dieser hofft, sie nach und nach von den Vorteilen der Großstadt überzeugen zu können, doch Chloe fühlt sich stets unwohl inmitten des städtischen Trubels – zu viel Lärm und Hektik, zu wenig Natur, insbesondere im Hinblick auf ihre Leidenschaft für Kräuter. Und ein Alltag ohne ihre Freunde, ohne ihre beste Freundin Maighread, ist für sie sowieso unvorstellbar. Scott hingegen ist durch seinen Beruf als Krankenhausarzt fest an den Wohnort gebunden. Hat ihre Beziehung auf Dauer überhaupt eine Chance? Zunächst rückt dieses Problem allerdings in den Hintergrund, denn Chloes Großvater Padrig ist schwer krank und möchte sie gerne noch ein letztes Mal sehen. Gerade noch rechtzeitig gelangt sie nach Wales, und steht anschließend ihrer Oma Gwendolyn in dieser schweren Zeit bei. Aber Chloe weiß, dass sie dringend eine Entscheidung treffen muss und befürchtet insgeheim, dass dies gleichzeitig auch das Ende ihrer Liebe bedeuten wird … Erzählt wird aus mehreren Perspektiven, jeweils in der dritten Person. Der Schreibstil der Autorin liest sich locker, ist angenehm und herrlich emotional. Äußerst ergreifend fand ich die Darstellung von Gwendolyns Trauer und wie rührend Chloe sich um sie gekümmert hat. Was die Handlung insgesamt angeht, fehlte mir in diesem Band ein klein wenig die Spannung bzw. der besondere Reiz, der mich beim Lesen des ersten Bandes total gepackt hatte. Das Buch ist trotzdem recht nett - vielleicht hatte ich auch zu hohe Erwartungen an das Werk? In jedem Fall zieht sich die Geschichte am Anfang für meinen Geschmack zu sehr, die große Message lautet: Chloe mag die Stadt nicht. Und dann dauert es erst einmal eine Weile, bis irgendetwas in die Gänge kommt. Im Laufe der Story gibt es dann natürlich ein paar Überraschungsmomente, aber alles verläuft eine Spur zu vorhersehbar und irgendwie zu 'glatt'. Die Gemeinschaft in fiktiven Örtchen Callwell, wo alle einander unterstützen, ist bezaubernd. Kein Wunder, dass Chloe so sehr an ihrer Heimat hängt. Ein Highlight für mich waren die bildhaften Beschreibungen der Landschaften Schottlands und Wales', man hatte beim Lesen sofort Bilder vor Augen. Das ist wirklich eine ganz große Stärke der Autorin. Auch ihre Strickleidenschaft wird deutlich; hier kommen Liebhaber und solche, die es werden wollen, definitiv auf ihre Kosten! An die tollen Strickanleitungen im Anhang werde ich mich als blutige Anfängerin vorerst noch nicht wagen, habe es aber geliebt, von all den Kreationen zu lesen. Bei einer von Maighreads Strickrunden wäre ich zu gerne dabei – und wenn auch nur zum Plauschen und um ein Tässchen Tee zu genießen! Fazit: Liebenswerte Figuren + angenehmer Schreibstil = entspannte Unterhaltung für zwischendurch.

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