Tintenkatze
Das Buch ist quasi ein Brief von Cassandra, an ihre Enkel Penelope und Janus. Ab und an werden die beiden mit „ihr“ angesprochen. Muss man mögen - mag ich sehr. Liest man nicht so oft, finde ich wirklich toll. Cassie erzählt ihre Geschichte, von Geburt an, bis zu ihrem vermeintlichen Tod. Ihr Begleiter von Geburt an, ist die Fee „Pepper-Man“. Normalerweise kennen wir Feen als hübsche, zarte Geschöpfe, hier werden Feen als Naturgeister interpretiert. Gruselig, geformt aus Ästen, Blättern, Erde und was man so alles im Wald findet. Pepper-Man nährt sich von Cassies Blut und ihrer Energie und weicht nicht von ihrer Seite. Ihre Familie hingegen kann Pepper-Man nicht wahrnehmen, was zu wenig Verständnis führt. Je tiefer man in Cassies Leben eintaucht, desto gebannter beobachtet man, was in ihrem Leben alles passiert. Die teils poetische Sprache und der tolle Ausdruck haben mir sehr gefallen. Es war eine Mischung aus romantisch-grotesk. Das hat mich sehr angesprochen und ich konnte mir alles wirklich sehr gut vorstellen. Die Geschichte bietet großen Interpretationsspielraum und das passt unheimlich gut zu der Story. Der Leser sucht verzweifelt nach der Wahrheit und jeder wird in diesem Buch seine eigene Wahrheit finden. Die Autorin selbst sagt in der Danksagung, dass sie ihren Roman seltsam findet, ich dagegen finde ihn sehr bewegend und er wird mir nachhaltig in Erinnerung bleiben. Ich liebe Geschichten, die sich am Rande des Mainstreams tummeln und habe meine Begeisterung für Horror-Märchen entdeckt.