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pmelittam

Posted on 16.3.2021

Ein Mädchen verirrt sich nach dem Besuch der Augsburger Puppenkiste im Gebäude und landet auf dem Dachboden, wo sie nicht nur viele Marionetten, sondern auch Hatü, die Tochter des Gründers des Puppentheaters trifft, die ihr ihre Geschichte erzählt. Diese setzt 1939 ein, Hatü, wie Hannelore, die jüngere Tochter Walter Oehmichens genannt wird, ist 8 Jahre alt und mit ihren Eltern und ihrer Schwester Ulla in den Ferien, als ihr Vater einberufen wird, und die Familie den Urlaub abbrechen muss. Hatüs weiteres Leben wird in Momentaufnahmen erzählt, wir erleben mit ihr die Kriegs- und die Nachkriegszeit, den Aufbau der Puppenkiste, deren Vorgänger 1944 eine Bombennacht nicht übersteht, bis hin zur ersten Fernsehübertragung. Ich glaube, die Augsburger Puppenkiste kennt jeder, sie gehört, wie es im Buch heißt, zur DNA unseres Landes. Und wenn ich ihre Stücke sehe, werde ich wieder zum Kind – eine Aussage, die auch der Roman trifft, dass in jedem Erwachsenen auch das Kind steckt. Das sieht am Ende auch das Mächen ein, die Protagonistin der Rahmenhandlung, das sich am Anfang noch für zu alt für die Puppenkiste hält. Die Rahmenhandlung gibt dem Roman einen regelrecht philosophischen Überbau, und bringt den Leser zum Nachdenken. Ob ich alles so verstanden habe, wie es der Autor beabsichtigte, weiß ich nicht, aber das ist wahrscheinlich auch egal. Die Zeichnungen von Matthias Beckmann tragen ihr Teil dazu bei, dass man sich an die schöne Zeit erinnert, die man selbst mit den Stücken der Augsburger Puppenkiste hatte. Wie diese überhaupt entstanden ist, und das wurde, was sie heute ist, ist interessant zu lesen. Und mich hat er schon immer erreicht, der Herzfaden! Mich hat der Roman berührt, auch wenn ich etwas unsicher bin, was die Rahmenhandlung angeht. Er ist nicht einfach zu lesen, und zeigt nur Momentaufnahmen. Aber, bei dem, der die Augsburger Puppenkiste liebt – und er tut das nicht? – werden viele Erinnerungen geweckt. 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

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