lichterregen
"Er seufzte. Wann würden die Menschen endlich klüger werden? Warum fielen sie immer wieder auf dieselben Hasstiraden herein? Und warum war es so einfach, den Leuten etwas schlechtes einzureden? Warum ließen sie sich so leicht instrumentalisieren?" Kapitel 3 Audible, frei transkribiert "Wie so oft bedauerte es Gustav, dass man eigentlich schon als Kind all die richtigen Dinge wusste, sie aber später als Erwachsener nicht mehr verstand oder verstehen wollte und deshalb kaum mehr als eine Erinnerung daran bewahrte." Kapitel 6 Audible, frei transkribiert Dies war mein erstes Hörspiel und am Anfang war ich damit wirklich überfordert. So viele verschiedene Sprecher, so viel Musik und so viele Hintergrundgeräusche. Und dann einige Sprecher, die im Dialekt reden und man extrem aufpassen muss, da man sonst nur die Hälfte versteht. Aber irgendwann läuft der Film im Kopf, du siehst den Opernauftritt vor deinem geistigen Auge, siehst die Pferde mit den Hufen scharren. Und du verlierst dich in der wunderschön komponierten Musik. Leider habe ich manchmal den roten Faden in der Geschichte verloren. Mag auch daran liegen, dass ich teilweise mehrere Tage nicht weitergehört und oft mittendrin aufgehört und wieder angefangen habe, aber ich musste so oft 10-minutenweise zurückspringen, weil ich nicht mehr wusste, wo in der Geschichte ich gerade bin. Das Bild hat sich erst am Ende wieder für mich zusammengefügt, sind mir beim letzten Felicity-Teil die Zusammenhänge wieder klarer geworden. Der Erzählweise ist es geschuldet, dass man sich innerhalb des Buches sehr oft mit andern Hauptfiguren auseinandersetzen muss. Hier musste ich mich immer erst länger wieder einfinden, was mir oft schwer gefallen ist. Ich wollte die Figuren nicht gehen lassen, sie wachsen einem doch sehr ans Herz. Hier denke ich vor allem an Gustav und an seine Frau Elisabeth, deren Blickwinkel ich in diesem Buch am sympathischsten fand. Aber auch Deborah mit ihrer verletzlichen Art und dem, was sie in dem jungen Alter schon erleben musste (ich persönlich kann ihre selbstzerstörerische Art durchaus nachvollziehen), hat mich erschüttert und beeindruckt. Fazit: Manchmal ist mir das Buch zu oft gesprungen und ich habe den Faden verloren. Ich habe Passagen nicht mehr verstanden und hing in der Luft und das öfters fast ein ganzes, in dem Hörspiel sehr langes, Kapitel. Nichtsdestotrotz hat mir dieses Buch, gerade in Verbindung mit dem Hörspiel, wirklich gut gefallen. Man empfindet starke Empathie für die Hauptcharaktere und hofft für eine doch oft hoffnungslose Zeit.