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karolinaclaus

Posted on 15.3.2021

„Die Kohleprinzessin“ dreht sich um den Streik der Kohlearbeiter in Großbritannien. Im Frühjahr 1984 beschließt die Regierung um Margaret Thatcher die Schließung der Kohlebergwerke. Die Gewerkschaft der Kohlearbeiter ruft zum Streik auf und in „Die Kohleprinzessin“ lernen wir den Ablauf des Streiks und die Schicksale der Arbeiter exemplarisch an der „Umbrage“-Zeche kennen. Das Werk überzeugt durch historisches Wissen, man merkt sofort, dass sich die Autorin lange mit der Schließung der Kohlebergwerke und den darauffolgenden Streiks beschäftigt hat. Man wird somit in das England der 1980er versetzt und fühlt mit den streikenden Arbeitern. Auch der Schreibstil der Autorin spiegelt die Stimmung der Kohlearbeiter wider. Er ist sehr minimalistisch gehalten, es gibt keine weit ausgearbeiteten Verbindungen zwischen den Sätzen, sondern eher eine Aneinanderreihung der einzelnen Aspekte. Das minimalistische kreiert eine triste Atmosphäre beim Lesen und soll wohl das triste England der Zeit widerspiegeln. Auch wenn ich es gelungen finde, dass die Autorin diesen Schreibstil nutzt, um die Atmosphäre Englands zu kreieren und uns in die Geschichte zu versetzen, bin ich mit dem Schreibstil nicht ganz warm geworden. Mir fehlten tatsächlich Details und bildlicher Schreibweisen, auch wenn mir bewusst ist, dass diese vermutlich nicht zu der im Werk thematisierten Zeit gepasst hätten. Die Idee hinter dem Buch ist gut und man merkt die Arbeit, die die Autorin in ihre Recherche gesteckt hat. Das anspruchsvolle Thema wurde hier gut aufgearbeitet. Einen Punktabzug gibt es, da ich mit dem Schreibstil nicht ganz warm geworden bin und da mir teilweise Details und vertiefende Gedankengänge gefehlt haben.

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