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lesezauber_zeilenreise

Posted on 15.3.2021

Ein Feel-Good-Roman, der in mir jedoch kaum gute Gefühle auslöst Ich vergebe 2,5 Sterne – da es hier halbe Sterne nicht gibt, runde ich tendenzmäßig ab auf 2 Sterne. Die drei Freundinnen zicken sich durch Sylt, verkrachen sich, vertragen sich wieder, sind ziemlich bösartig und ungerecht, dann wieder hilfsbereit und sympathisch, gefühlsverwirrt und leicht depressiv und alle drei haben mit ihren grob 50 Jahren irgendwie noch nicht Fuß gefasst im Leben. Sie versuchen, ihre Probleme in den Griff zu bekommen, wobei ihnen die gemeinsame Auszeit auf der Insel und ihre Gespräche miteinander, vor allem aber der mysteriöse Engel ein Stückweit den Schubs in die richtige Richtung gibt. Für mich passieren in dieser Story zu viele unrealistische, übertriebene Dinge (und ich spreche hier nicht vom Engel – er war mein Highlight in diesem Buch). Die drei Frauen (die mich eher an unreife Teenies, als an gestandene Frauen in der Blüte ihres Lebens erinnern) verhalten sich teilweise so unglaubwürdig und überzogen, dass es einfach „to much“ ist. Es geschehen zu viele unglaubliche Dinge/Gegebenheiten in einer derartigen zeitlichen und mengenmäßigen Ballung – ich habe das als sehr konstruiert empfunden. Der Humor zog sich zwar durch das ganze Buch und war auch angemessen und lustig – doch er allein kann die Ungereimtheiten nicht aufwiegen. Am meisten störte mich jedoch, dass ich zu keinem der Charaktere eine Beziehung herstellen konnte. Es hat mich schlicht keiner berührt – egal auf welche Weise. Und das ist für mich immens wichtig und ausschlaggebend, ob mir ein Buch gefällt oder nicht. Das bedeutet nicht, dass ich einen Charakter mögen muss… aber er muss etwas in mir auslösen. Entweder Sympathie oder Mitleid oder Verachtung oder Bewunderung oder oder oder. Doch hier: Fehlanzeige. Einfach nichts. Das liegt vielleicht daran, dass die drei Frauen zwar sehr unterschiedliche Leben haben, dieses aber für mich nicht so wahrgenommen wurde. Sie sind zwar alle unterschiedlich, wurden aber „einheitlich geschrieben“ (ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll). Ich hatte anfangs daher echt Probleme, sie voneinander zu unterscheiden. Was mir sehr gut gefällt ist das Cover und die Haptik des Taschenbuchs. Es ist so eine raue Kartonage, die sich gut anfühlt und das Bild passt super zum Titel und zum Inhalt. Doch das Cover ist eben nur das Äußerliche – innen konnte mich das Buch leider nicht überzeugen. Zu übertrieben, zu unglaubwürdig, zu unausgereift, zu flach – zu viel von allem. Die Beschreibung Feel-Good-Roman ist für mich insofern auch nicht nachvollziehbar. Die ausführliche Rezension inkl. Leseprobe findet ihr in meinem Blog LESEZAUBER_ZEILENREISE: https://lesezauberzeilenreise.blogspot.com/2021/03/sieben-tage-am-meer-von-ella-rosen.html

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