Peanut
Alle relevanten Details aus vorigen Bänden bezüglich der Ermittler werden im Laufe der Handlung immer wieder aufgegriffen, das heißt selbst ohne Vorwissen findet man sich ganz gut zurecht. Dieses Mal geht es um organisierte Kriminalität und anfangs war ich dem Gegenüber sehr skeptisch, da man das alles ja eher weniger mit der idyllischen Nordseeseeinsel Helgoland in Verbindung bringt. Der Fall an sich ist äußerst komplex und man weiß lange Zeit gar nicht wohin sich das alles entwickeln wird. Immer wieder werden neue Spuren aufgegriffen, die im Sande verlaufen und nach und nach tauchen immer mehr Ungereimtheiten auf. Man weiß gar nicht wer nun die Wahrheit sagt und wer sie geschickt so verdreht, dass er eventuell aus dem Kreis der Verdächtigen rutscht. Denn irgendwer möchte scheinbar verhindern, dass die wahren Gründe für den Tod des LKA-Beamten ans Licht kommen. Zudem weiß man lange Zeit nicht, ob das alles tatsächlich mit den vorigen verdeckten Ermittlungen zusammenhängen könnte oder ob es ganz andere Gründe gibt. Mal wieder steht die Ermittlungsarbeit im Vordergrund und die beinhaltet für Lena Lorenzen immer viele Verhöre und Gespräche mit Kollegen. Nebenbei erfährt man noch einiges aus dem Privatleben der Hauptprotagonisten, was einem dabei hilft sich ein klares Bild von den Beteiligten zu formen. Mich erstaunt es immer wieder wie gut man die Teile dieser Krimireihe in einem weg lesen kann. Wahrscheinlich liegt das neben dem angenehm flüssigen Schreibstil unter anderem an den dialoglastigen, kurzen Kapiteln. Er kommt ohne große Verschnörkelungen und Umschreibungen aus und trotzdem hatte ich als Leser das Gefühl bestens informiert zu sein. Auch dieses mal gibt es unglaublich viel Lokalkolorit, wobei ich mir an manchen Stellen ein wenig mehr Details gewünscht hätte. Vor allem was Helgoland an sich betrifft hätte ich diese gebraucht, da ich mir manche Dinge einfach nur sehr schwer vorstellen konnte. Ansonsten wird sehr deutlich geschrieben wie die Bewohner von Helgoland auf die Ermittler reagieren und ich finde es immer wieder schön, wie die Autorin die nordische Mentalität darstellt. Auch sonst werden viele örtliche Besonderheiten mit einbezogen, wie die Krabbenbuden und anderes. Das Cover ist wirklich schön und passt prima zu dem Rest der Reihe. Zusehen ist eine Felsformation auf Helgoland. Fazit: Mal wieder ein gelungener Krimi bei dem ich mich frage, ob die angedeuteten Geschehnisse bald eintreffen werden. Und wenn ja im welchen Umfang die den Fortlauf der Geschichte verändern werden. Während dem Lesen hatte ich nämlich die ganze Zeit das Gefühl, als würde es sich um den letzten Band der Reihe handeln. Schließlich wurden schon in den vorigen Bänden Andeutungen diesbezüglich gemacht und deshalb freut es mich umso mehr, dass das hier nicht das Ende war.