Leonie (leos.buchblog)
Inhalt „Die Welt würde untergehen, ich hatte es gesehen. Die Frage war nur, ob für alle oder nur für mich.“ Wie warnt man die Bevölkerung vor dem Weltuntergang, wenn der einzige Beweis ein Traum ist? Und wie nimmt man Kontakt mit einem Menschen auf, der gerade dieses tunlichst meiden will? Während Maria versucht auf die Fragen eine Antwort zu finden, beschließt Joshi in Europa mit seiner Vergangenheit abzuschließen. Zwei junge Menschen. Zwei Ziele. Eine Geschichte. Ein Roman über Liebe, Vertrauen und den Mut sich seinen Ängsten zu stellen. Vielen Dank an Shanti M.C. Lunau für das Rezensionsexemplar. Cover Das Cover sieht schön aus. Es ist etwas kitschig und hat recht knallige Farben. Das hätte ich mir in etwas unauffälligeren Tönen auch gut vorstellen können. Aber es sieht dennoch total romantisch aus und spricht mich persönlich sehr an. Ich mag so Silhouetten und finde es schön, dass das Rücken an Rücken Sitzen widerspiegelt, dass Joshi und Maria lange an weit entfernten Orten sind, aber doch in Kontakt stehen. Ich mag leider die Schriftarten gar nicht… Meine Meinung Der Einstieg ins Buch fiel mir eher schwer. Das Buch ist aus der Außenperspektive geschrieben, also aus der dritten Person. Das ist manchmal schwierig, da man sich nicht richtig mit der jeweiligen Figur identifizieren kann. Es gab zwar Perspektivwechsel, aber die haben oft kaum Sinn gemacht, da wir eigentlich die Gedanken aller Figuren erfahren haben und es selten eine eindeutige Innensicht gab. Das war für mich besonders zu Beginn wirklich verwirrend. Diese anfänglichen Schwierigkeiten haben sich aber im Laufe des Lesens verflüchtigt. Ich konnte mich immer besser mit dem Schreibstil anfreunden und habe ihn immer besser verstanden. Man gewöhnt sich daran und konzentriert sich irgendwann nur noch auf die Handlung. Die Figuren sind super. Joshi und Maria haben beide leider Mobbingerfahrungen gemacht, die immer wieder mal in Flashbacks oder auch der Gegenwart durchkommen. Das Thema wurde sensibel eingebunden. Mobbing ist nie richtig und das ist hier auch klar geworden. Ich hätte mir vielleicht sogar noch ein paar Sätze zu dem „danach“ gewünscht: Wie Maria nun mit den Mitschülern umgeht, was sie gelernt hat, usw. Aber das haben wir z.B. stattdessen bei der Nebenfigur von Isabelle mitbekommen, die ihre Mitschüler einfach zusammengeschrien hat und so eine Art gefunden hat, sich zu verteidigen. Ich mochte total gern die Parts, die aus Joshis Perspektive waren, als er zu seiner Reise aufgebrochen ist. Die Orte wurden super beschrieben und es war alles so wunderbar realistisch, also nicht immer einfach. Er hat aber wunderbare Menschen getroffen und sich weiter entwickelt. Es hat mich anfangs etwas genervt, dass er nicht mit seinem Vater geredet hat, aber ich konnte es irgendwo auch verstehen. Während Joshi gereist ist, hat sich Maria mit Isabelle angefreundet. Die Beziehung der beiden Familien war wirklich kompliziert und manchmal wollte man sich nur die Haare raufen. Man hat sich immer gerade gefreut, dass etwas gut lief und dann hat irgendetwas (oder irgendwer) dieses Glück schnell wieder zerstört… Wie der Name schon sagt, kommt natürlich ein Meteorit darin vor. Anfangs macht dieser Maria schon das Leben schwer, da sie andere warnen will und alle sie nur auslachen. Doch dieser Meteorit hat noch eine ganz andere Rolle gespielt und hat am Ende erheblich zu der Spannungskurve beigetragen. Es sind Dinge passiert, mit denen man nicht rechnen konnte und ich habe so mitgefiebert! Diese Kombi aus Visionen und dem Meteoriten ist natürlich echt einmalig. Sowas habe ich jedenfalls noch nicht gelesen. Doch auch Joshi hat am Ende einige Erfahrungen mit dem Übernatürlichen gemacht, was sehr spannend war. Ich führe das nicht weiter aus, um niemanden zu spoilern. Marias Vater war so eine furchtbare Figur. Ich habe ihn so gehasst, ehrlich. Ich habe selten eine Figur in einem Buch als so hinterhältig empfunden. Es gab schreckliche Szenen, aber ich finde es klasse, dass Maria dennoch immer auf sich selbst und ihr Gefühl gehört hat und für das gekämpft hat, was ihr wichtig war. Sie ist so eine unfassbar starke junge Frau und für mich die heimliche Heldin dieser Geschichte! Ich würde das Buch als Jugendroman mit übernatürlichen Elementen einordnen. Ich finde es sehr schwierig, hier zu differenzieren. Ich finde nicht, dass es schon ein richtiges Fantasy-Buch ist. Denn das Ganze spielt in der realen Welt und die übernatürlichen Elemente sind zwar unwahrscheinlich, aber nicht auszuschließen. Das heißt, es ist theoretisch möglich, dass sie wirklich so passieren bzw. so sind. Durch die jungen Protagonisten habe ich das Buch daher für mich (und auch im Blog) bei den Jugendbüchern eingeordnet. Das Buch hat mir also anfangs wegen des Schreibstils etwas Schwierigkeiten bereitet, konnte mich dann aber wirklich fesseln. Durch die vielfältigen Themen hat es wirklich Wiedererkennungswert und macht total Spaß! Daher von mir 4,5 Sterne