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moniszeitreise

Posted on 14.3.2021

Ich muss sagen, dass mich dieser siebte Teil mit so einigen Entwicklungen überraschen konnte. Ich habe sechs Teile gelesen, da war es klar, dass ich diese Reihe auch zu einem Ende bringen möchte. Mittlerweile steht fest, dass dies hier der vorletzte Band ist und die Voraussetzungen für den letzten Teil könnten spannender nicht sein. Der Schreibstil der Autorin gefällt mir schon von Beginn dieser Reihe an sehr. Man ist sofort drin, man fühlt sich schnell mit den Charakteren verbunden, man kann deren Beweggründe nachvollziehen, auch wenn man selber ganz anders handeln würde. Ellin Carsta ist immer sehr nah an ihren Figuren dran und versteht es dies auch an den Leser zu vermitteln. Der Spannungsbogen hat für mich in der zweiten Hälfte deutlich zugenommen. Zuerst dachte ich, es wird für mich eher ein mittelmäßiger Teil der Hansen-Reihe sein. Es ist eine Familiensaga und so bedient die Autorin gewisse Klischees, die mir für mein persönliches Empfinden ein bisschen zu viel in der ersten Hälfte des Buches waren. Die Familie Hansen ist die fortschrittliche Familie, sie halten zusammen, sie legen moderne Maßstäbe bei der Beurteilung von Sachverhalten an den Tag. Mich hat zuerst auch genervt, dass in diesem Band Homosexualität wieder eine Rolle spielen wird und das nicht im positiven Sinne. In der zweiten Hälfte dieses Buches hat die Autorin einiges an Überraschungen gepackt, die sowohl positiv als auch negativ waren und die meine Beurteilung dieses siebten Bandes maßgeblich beeinflusst haben. Mit den Personen im Buch habe ich mitgefiebert, aber diesmal hatte ich keine Person, die besonders hervorgestochen ist. Luise hat mich mit ihrem konsequenten Handeln beeindruckt, Therese und Robert sind sympathisch wie eh und je, waren aber sehr blass in diesem Teil, Florentinus hat in diesem Teil für mich an Kontur gewonnen, die Kinder der Familie Hansen sind alle auf ihre Weise zuckersüß. Die Hafenarbeiter bekommen in diesem Band eine eigene Stimme, was mir sehr gefallen hat, da man dort noch mehr Hamburg rausgehört hat. Die Hansen-Saga ist in erster Linie Familiensaga, dennoch werden auch historische Themen im kleineren Rahmen eingewoben. Über Briefe oder Zeitungsartikel erfahren wir etwas über die Erfindungen und Fortschritte jener Zeit, erleben die Entwicklungen in den deutschen Kolonien in Afrika mit und bekommen ein Stimmungsbild jener Zeit vermittelt. Für meinen persönlichen Geschmack würde ich mir hier deutlich mehr wünschen, dann müssten die Romane allerdings auch länger sein. Kamerun ist mir auch dieses Mal wieder zu kurz gekommen. Hamza hat man so gut wie gar nicht gehört. Es gab diesmal glaube ich nur ein oder zwei Kapitel die dort spielen, dabei ist das das Thema, dass mich ursprünglich einmal zu dieser Reihe hat greifen lassen. Am Ende des Buches gibt es ein kurzes Nachwort zu den historischen Hintergründen und ein Quellenverzeichnis über das man sich tiefergehend mit den Themen aus dem Roman beschäftigen kann. Fazit: Der siebte Teil kommt etwas langsam in Gange, versteht es aber in der zweiten Hälfte den Leser zu überraschen und neugierig auf den finalen Band der Saga zu machen. Die typischen Klischees des Genres haben die Lesefreude bei mir zu Beginn etwas getrübt. Empfehlenswert ist die Reihe für alle, die typsiche Familiensagas lieben und zu schätzen wissen.

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