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steffimgl

Posted on 12.3.2021

'Streulicht' von Deniz Ohde war auf der #shortlist für den deutschen @buchpreis 2020. Als Protagonistin begleiten wir ein namensloses Mädchen in ihrer Entwicklung bis hin zum Erwachsenenalter. Ihre Mutter ist eine Türkin und ihr Vater ein Messi und gewaltätiger Alkoholiker. Alle Lehrer trauen ihr aufgrund ihrer türkischen Abstammung nichts zu, alle ihre Freunde haben Vorurteile und sowieso und überhaupt sind alle gemein und sie das Opfer. Hört ihr etwa raus das ich genervt bin? Natürlich ist es schrecklich in welchen Umständen das Mädchen lebt, aber dieses Buch handelt größtenteils nur vom ihrem Gejammer. Gerade dadurch das das Buch aus der Ich-Perspektive erzählt wird, bekommt der Leser ein ständiges "Ich bin das Opfer" präsentiert. Ich stelle hiermit nicht in Frage das es viele Situationen gab in denen sie es war, aber deshalb alles in diese Schublade zu stecken, nervte mich gewaltig. Beispiele: -Sie hat schlechte Noten und muss daher das Gymnasium verlassen. Ist natürlich die Schuld der Lehrer (sie hat nicht gelernt und nicht gesprochen). Zudem will sie auf keine andere Schule. Armes Ding. -Ihre Bekannte (auch ausländischer Herkunft) hat nur 2en im Zeugnis, kriegt aber von der Lehrerin gesagt sie soll auf die Hauptschule . . . weil wegen ausländisch. . . Sry kauf ich ihr nicht ab. -Der Direktor fragt sie warum sie wieder zur Schule will und wie es zu den Lücken in ihrem Lebenslauf kam. Er hat nur begrenzte Plätze und muss sich sicher sein das sie es ernst meint. Ihr Gedanke: wäh wäh als wäre alles meine Schuld. Auch das ich geschubst und beschimpft wurde. Alles meine Schuld. Wäh wäh. Als ob es nicht plausibel wäre das er sie das fragt! Und er hat ihr nie die Schuld gegeben sondern nur nach den Umständen gefragt. Das Buch soll wohl Mut machen nicht aufzugeben und die Gesellschaft und das Schulsystem kritisieren, was an sich sehr wichtige Themen sind, ABER das ist in diesem Buch absolut nicht hervorgetreten. Keine Leseempfehlung!

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