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Casaplanca

Posted on 11.3.2021

Schneesturm im eigenen Kopf "Die wunderbare Kälte" von Elisabeth Rettelbach ist ein Roman, der mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird, der in mir nachwirkt. Es ist ein Buch, das sehr schwer zu beurteilen ist, weil es teilweise fasziniert, dann wieder verstört. Genauso empfinde ich den Schreibstil, teilweise traumhaft schöne, bildgewaltige Beschreibungen, dann wieder stupide Wiederholungen, die wirken, wie aus dem Zusammenhang gerissen. Aber das alles ist Absicht, dann auch unsere Protagonistin ist teilweise zerrissen. Kai ist Maskenbildnerin am Theater und als Hobby beobachtet sie Menschen, die sie auch im Netzt stalkt und auch Onlinedates fälscht. Bis sie eines Tages auf Tama stößt und auf Milo, die beiden beherrschen ab da ihre Gedanken und ihr Handeln. Mehr vom Inhalt kann man fast gar nicht verraten, weil die Wirkung des Buches auf dem Unvorhergesehenen und Unerwarteten beruht. Wir begleiten hier Kai durch ihren Winter, einen Winter mit viel Schnee und Kälte. Kai treibt fast wie eine Schneeflocke durch die Welt, beobachtet, zieht Fäden, mischt sich ein, zieht sich wieder zurück. Teilweise nimmt das Ganze albtraumhafte Gestalt an, mit Kai ist man hier immer auf einer Gratwanderung zwischen Realität und Fantasie, zwischen Wahn und Wahrheit. Es ist kein Wohlfühlbuch, es ist mal ganz was anderes und vieles bleibt hier offen und der eigenen Fantasie überlassen, aber ich wurde mit wunderschönen Worten gut unterhalten. Eine Bewertung fällt mir schwer, ich schwanke zwischen sehr gut und außergewöhnlich.

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