SternchenBlau
Hier passt einfach alles Eine Spur zu einen Tag? Das hört sich etwas kryptisch an. Und auch der Klappentext gibt mit Schlagwörtern wie Sommerferien, Tierhandel, Welpenhandel und Familiengeheimnis keine klare Linie vor. Gefunden haben wir ein Buch, bei dem alles stimmt: Eine wundervolle Geschichte über Freundschaft und darüber, wie klug und witzig Kinder sind. Und während so einige Geheimnisse gelöst wurden, hatten wir in 3 Generationen ganz viel Spaß. „Ole drehte langsam den Schalter. Und so ändern wir, an diesem gewittrigen siebten Tag, als die Mücken uns fast auffressen und der Autogeruch von der Straße sich mit dem Duft von Bratwurst und Fleischklößchen aus den Dunstabzugshauben mischt, den Lauf der Welt.“ Meine Erwachsenen-Sicht: Realistische Kindergeschichten sind mir oft nicht die liebsten. Zu oft geraten sie mir zu oberflächlich, zu didaktisch, zu langweilig, zu bieder-ernst oder die Kinder müssen Aufgaben übernehmen, die sie in der Realität nie so hinkriegen würden. Umso mehr bin ich von „Die Spur vom 9. Tag“ begeistert. Denn hier stimmt einfach alles! Bene erzählt aus seiner Ich-Perspektive erfrischend ehrlich und lässt uns an seinen Gedanken teilhaben. Er hat es nicht leicht, auch, wenn er sich einiges davon schönredet. Seine Mutter liebt ihn, hat aber mit Depressionen zu kämpfen, und seinen Vater hat er nie kennengelernt. Hier schafft die Autorin eine wundervolle Balance, indem sie Fakten klar benennt, die Erkrankung der Mutter aber adäquat darstellt. Ein absoluter Pluspunkt des Buches. Gleichzeitig behält Schomburg die Leichtigkeit eines Sommerferien-Romans bei, bei dem Bene in ein spannendes Abenteuer hineinrutscht. Er ist nicht ganz freiwillig bei der Oma, die er kaum kennt, denn er wollte nicht zusammen mit dem neuen Freund seiner Mutter in den Urlaub fahren. Zum Glück freundet er sich mit einem Geschwisterpaar aus der Nachbarschaft an: Mia ist eine Tierretterin und ihr Bruder Ole hat so allerlei durchgeknallte Ideen, wie eben die aus dem Zitat, wenn er glaubt, ein gefundener Schalter könnte den Lauf der Welt beeinflussen. Seine Ideen lesen sich so zauberhaft, Mias Engagement ist so energisch und begeistert und Benes Gedanken zu all dem so erfrischend, dass wir ganz viel lachen mussten und mitgefiebert haben. Toll fand ich zudem, dass die Kinder nicht einfach auf eigene Faust ermitteln, sondern sie auch die Polizei um Rat fragen. Und dann wird völlig stimmig erklärt, warum sie dann doch einiges selber machen. Wie gesagt: Hier passt alles! Unsere Oma sagt: Ein sehr spannendes Buch, das auch sehr lustig war. Die ganze Geschichte war logisch und stimmig. Ich war tatsächlich von der Auflösung überrascht. Die Oma kommt nicht so gut weg, aber das finde ich auch als Oma okay, selbst, wenn ich von auch mal von schlimmen Geschichten aus der Zeitung erzähle. Die Freundschaft zwischen den Kindern wird so schön geschildert und auch, wie die ticken, besonders, wenn sie etwas aushecken. Am lustigsten fand ich, als die Oma Bene Aal in Aspik als Delikatesse serviert – und der das Glibberige gar nicht mag. Das kann ich verstehen. Mein 9jähriger Sohn findet: Ich fand alles super. Das Buch war so spannend, da gebe ich Oma komplett recht. Ich finde es lustig, dass die Buch-Oma sagt, Herr Glückland wäre eine „düstere Existenz“. Am witzigsten fand ich, dass Bene dachte, dass Mia wegen ihrer Zöpfe Greta Thunberg wäre. Mir haben auch die Bilder sehr gut gefallen. Und wie sich am Ende alles auflöst. Manche Sachen hätte ich genauso gemacht, z.B. auf den Baum zu klettern. Der Papa will noch einen Minipool für den Goldfisch machen, aber das hat er noch nicht gemacht, darum ist der noch in der Badewanne. Und Mia hat die Hühner vor der Legebatterie gerettet. Ich hoffe, dass es noch einen weiteren Band gibt! Vielleicht können sie ja einen weiteren Fall lösen. Fazit: Hier passt einfach alles! Wir haben uns gleich noch mehr Bücher von der Autorin rausgesucht, die wir lesen wollen und haben dann auch schon gleich mit zwei Bilderbüchern angefangen. Das werden nicht die letzten gewesen sein. Begeisterte 5 von 5 Sternen.