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joberlin

Posted on 8.3.2021

Der Roman beginnt mit der Reise einer Mutter, Gloria, und ihren zwei Töchtern. Knall auf Fall, so scheint es, werden Koffer gepackt, die Töchter von der Schule abgeholt und ab geht es in ein Ferienhaus der Familie. Dort will Gloria ein neues Leben beginnen. Ist es eine Flucht? Vor was? Vor wem? Rückblickend wird nun der Grund für diese überstürzte Fahrt aus dem Blickwinkel einer allwissenden Erzählerin dargelegt. Und es entwickelt sich eine Geschichte von geradezu archaischem Ausmaß. Gloria hat einen väterlichen Freund, Gio, über diesen lernt sie Samuel kennen, den Vater ihrer Kinder, und dann gibt es noch ihren Vermögensverwalter und Anwalt Pietro. Véronique Ovaldé baut ihren Roman nun nach folgendem Schema auf: Der alte Gio liebt Gloria, die Samuel liebt, der Pietro liebt, der Gloria liebt, die alle drei liebt – daraus entwickelt sie eine Tragödie unvorstellbaren Ausmaßes. Doch leider vergibt die Autorin diese sehr, sehr gute Story. Ellenlange, ewig verschachtelte Sätze machen schnell jede Spannung, jede Empathie zunichte. Die so erschwerte Lektüre bewirkt Desinteresse und Überdruss. Sehr schade.

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