Helen
Spiegelblut durfte ich im Rahmen seines Jubiläums lesen und war schon sehr gespannt auf die Geschichte, weil ich bisher viel positives gehört habe. Der Plot und die Idee an sich haben mir auch gut gefallen. Die Details und die Umsetzung konnten mich an einigen Stellen leider weniger überzeugen. Ich war am Anfang sehr verwirrt vom Setting, Worldbuilding und der Einführung der Charaktere. Gerade die doch sehr vielschichtige Struktur der Spiegelwelt hätte meiner Meinung nach noch mehr Erläuterung gebraucht. Besonders Kathies Rolle in dem ganzen Konstrukt bleibt sehr lange unklar. Auch der Plot birgt noch mehr Details, die das Buch für mich etwas runder gemacht hätten. Wenn manche Szenen etwas ausgeschmückter gewesen wären, hätte das für mich auch dem Spannungsbogen gut getan. So hatte ich das Gefühl alles passiert sehr schnell, kurz nacheinander und ist auch bald wieder vorbei. Besonders das Ende ging dann sehr plötzlich - da hatte ich noch mit etwas mehr Wirbel um den Showdown gerechnet. Die Charaktere, die man näher kennenlernt - Kathie, 3228, Luna und 0339 - lernt man alle auch lieben. Luna war mir vom ersten Moment sympathisch, genau wie ich 0339 einfach sofort liebenswert fand. Kathie und 3228 dagegen musste ich erst kennenlernen und war anfangs noch skeptisch. Der Schreibstil ist an sich flüssig, wobei ich manchmal über die Wortwahl gestolpert bin. Manche Ausdrücke und Formulierungen kannte ich so nicht, weshalb sie mir dann aufgefallen sind. Die Spiegelwelt ist ein total spannender Ort. Besonders die Art der Magie gefällt mir und ich habe mich immer gefreut, wenn neue Wesen aufgetaucht sind. Da wird man mit Kathie in eine Welt hinter den Spiegeln entführt und kann sich einfach aus der Realität lesen. Alles in allem gefällt mir die Story gut. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und die Welt sehr spannend. Das ist auch mein größter Kritikpunkt, denn davon hätte ich gern mehr erfahren. Mehr Hintergrund und etwas mehr Spannung hätten das Buch in meinen Augen noch besser gemacht.