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In 'Lolita' von Vladimir Nabokov geht es um Humbert Humbert. Die Erzählung beginnt mit der Erklärung, das Humbert dieses Buch verfasst hat während er im Gefängnis sitzt und auf seine Verhandlung wartet. Seine Aufzeichnungen sollten der Jury als Stellungnahme dargelegt werden, er verstirbt jedoch vorher. Man liest also den Roman durchgehend aus seiner Sicht. Dadurch ist es stellenweise sehr verstörend wie er sich als unschuldig darstellen möchte, wie er Ausreden findet und Erklärungen anbringt um seine Gedanken und Taten zu rechtfertigen, denn Humbert ist pädophil. Der Schreibstil ist sehr schön was einen krassen Gegensatz dazu bildet. Was mich nervte waren die französischen Textstellen (einzelne Wörter, Sätze oder auch Absätze), von denen es sehr viele gibt. Dass ich Französisch in der Schule hatte ist mindestens 20 Jahre her und daher musste ich ständig zum Anhang blättern um die Übersetzung zu lesen. 🙄 Dennoch muss ich zugeben das ich das Buch verschlungen habe. Es war sehr interessant und teilweise sogar spannend. Man muss viel mitdenken und zwischen den Zeilen lesen, während man versucht herauszufinden was wirklich wahr ist oder was Humbert einen glauben lassen möchte. Eine Aufklärung gibt es dazu nicht wirklich, aber das empfand ich nicht als störend. Schlussendlich kann ich verstehen warum 'Lolita' als Klassiker der Literatur gilt und auch wenn ich nicht missen möchten den Roman gelesen zu haben, fällt es mir schwer aufgrund der Thematik und der Geschehnisse* eine Empfehlung auszusprechen. *Triggerwarnung: sexueller Missbrauch von Minderjährigen
