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Posted on 7.3.2021

Den ersten Teil mochte ich sehr gerne, auch wenn mir der Einstieg aufgrund der komplexen Welt und den unzähligen Charakteren nicht gerade leicht fiel. Gegen Ende gefiel es mir aber immer besser und ich habe mich schon sehr auf die Fortsetzung gefreut. Im zweiten Teil werden die Geschichten der Novizin Eadaz vom Orden des geheimen Baumes, Niclays dem Anatom und Alchemist, Tane der ausgebildeten Drachenreiterin und Loth dem Erbe der nördlichen Auen Inys, weitererzählt und auch zusammengeführt. Sie treffen endlich aufeinander und arbeiten auch mehr oder weniger zusammen. Diese Zusammenführung war sehr gelungen und hat sich auch total natürlich angefühlt. Wie auch schon im ersten Teil mochte ich die Charaktere wieder sehr. Die Handlung war unheimlich spannend und es ist so einiges passiert. Die Welt wurde nach wie vor sehr detailliert beschrieben und es gab wieder so einige Prophezeiungen und Mythen. Die Welt war nach wie vor sehr komplex, aber total genial. Sie orientiert sich an vielen echten verschiedenen Kulturen und durch diesen Mix ist etwas total Neues draus entstanden. Der Schreibstil ist sehr hochgestochen und anspruchsvoll. Irgendwie mittelalterlich und definitiv sehr besonders, damit muss man klar kommen, aber besonders im zweiten Teil hatte ich gar keine Probleme damit. Was ich besonders mochte (in beiden Teilen) waren die Drachen, sie wurden toll in die Geschichte eingebaut und waren ein wesentlicher Teil des Buches. Es gibt sowohl gute als auch böse Drachen und ich fand es absolut genial, dass sie so facettenreich und beinahe menschlich dargestellt wurden. Was ich im zweiten Teil sehr schade fand, dass alles in einem unheimlich rasanten Tempo passierte. Es ging alles Schlag auf Schlag und es wurde sich recht wenig Zeit für die einzelnen Szenen gelassen. In wenigen Seiten reisten die Charaktere hunderte von Meilen weit. Gerade beim großen Finale hat mich das ein wenig enttäuscht, denn es wurde auf über 1000 Seiten insgesamt vorbereitet, um dann innerhalb von 20 Seiten abgehandelt zu werden. Ich glaube das Potential der Geschichte hätte sich erst so richtig in vier oder fünf Bänden so richtig entfaltet. Im Originalen ist es ja sogar nur ein einziges Buch und die Handlung spielt über mehrere Jahre hinweg. Ich glaube einfach, dass der Stoff mehr hergegeben hätte. Vor allem weil es so viele Dinge gab, die mich weitergehend interessiert hätten. „Der Orden des geheimen Baumes“ ist nichts desto trotz ein High Fantasy Epos und für alle Fans des Genres ein Muss in meinen Augen. Ja der Schreibstil ist anspruchsvoll, die Handlung und die vielen Charaktere sind sehr komplex und gerade am Ende wurde Potential verschenkt. Dennoch war es unheimlich gut und unterhaltsam.

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