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dasbuecherhaus

Posted on 7.3.2021

Was braucht es, um eine Maschine mit menschlichem Bewusstsein auszustatten? Den Programmierer Syz interessiert nichts so sehr wie die Beantwortung dieser Frage. Doch als er hinter die Kulissen des Labors blickt, gerät sein bedingungsloser Glaube an die Technik ins Wanken. Welchem Zweck dient DAVE wirklich und wer wird von ihm profitieren? Syz, lebt und arbeitet in einem Computerlabor, Tag für Tag programmiert er neben vielen weiteren Programmierern an DAVE, die KI soll alle Probleme der Menschheit lösen unter anderem wieder ein Leben in der Außenwelt ermöglichen. Syz ist wie seine Kollegen und Freunde mit absoluter Begeisterung von DAVE überzeugt und so fühlt er sich zunächst auch geehrt als er ausgewählt wird seine Erinnerungen in DAVE einspeisen zu lassen, doch bald stößt er auf Ungereimtheiten und er macht sich auf die Suche nach Informationen über seinen Vorgänger. Ich hatte mich so sehr auf dieses Buch gefreut. KI sind ein faszinierendes Thema, weit ab von Wenn - Dann Programmierungen. Ich hatte mich auf eine Science-Fiction Story gefreut die zwar sehr technisch ist aber auch durch sprachliche Eleganz punktet. Technisch war das Buch auf jeden Fall und auch die sprachliche Eleganz die ich erhofft hatte war durchaus vorhanden nur die Umsetzung war für mich absolut enttäuschend. Die Geschichte ist gespickt mit Fachbegriffen, soweit so logisch, schließlich handelt es sich um ein Buch über künstliche Intelligenz angesiedelt in einer Welt in der sich alles um die Erschaffung einer KI dreht. Nur sollten diese Fachbegriffe auch erklärt werden, entweder im Kontext oder im Anhang. Das war aber nicht der Fall und hätte ich jeden Begriff nachschlagen müssen, ich hätte das Buch nach 5 Seiten entnervt zur Seite gelegt. Raphaela Edelbauer verknüpft die technische Seite der Geschichte mit Philosophischen Abschnitten, die allerdings kaum verständlich sind, weil sie keinen oder kaum eine Verknüpfung zu der Grundgeschichte haben, vielleicht habe ich das auch einfach nicht verstanden, das will ich gar nicht bestreiten. Je mehr ich mich mit dem Buch beschäftigte, desto mehr kam ich zu der Erkenntnis: Nimmt man alle Fachbegriffe und technischen nicht Erklärungen weg, ebenso wie das philosophische drumherum, bleibt nicht all zuviel Substanz, dann ist die Story eigentlich recht dünn. Ich könnte sie in wenigen Sätzen nacherzählen, damit hätte ich nach der Hälfte des Buches niemals gerechnet. Ich weiß nicht für wen die Autorin ihr Buch geschrieben hat, die Kritiker sind begeistert und das sicher auch zu recht, Raphaela Edelbauer hat Sprachkunst studiert und ihre Liebe zur Sprache ist in jeder Zeile spürbar. Aber es ist auch am Leser vorbei geschrieben. Ich mag es wenn mich Bücher fordern, es stört mich nicht, nicht auf Anhieb alles zu verstehen, Geschichten dürfen Fragen aufwerfen und Emotionen wecken. Was sie nicht dürfen ist mich frustrieren. Das Buch wird seine Leser finden, das Thema ist wie schon gesagt, hochinteressant, es wird in den Himmel gelobt werden, teilweise weil der Leser das Buch wirklich liebt, teilweise nur weil es von namhaften Literaturkritikern gelobt wird, wir kennen alle die Geschichte von des Kaisern neuen Kleidern. Ich bin froh das ich es beendet habe und werde keinen Gedanken mehr daran verschwenden. Keine Leseempfehlung von mir.

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