journal_of_books
Schon einmal vorab – dieses Buch ist großartig! Ich habe mich ein bisschen durchs Internet geklickt auf der Suche nach Buchempfehlungen. Auf typische New Adult Romane hatte ich irgendwie keine Lust. Auch Thriller sind war toll, aber in dem Moment auch nicht das, wonach mir der Sinn stand. Durch puren Zufall bin ich dann auf So was von da gestoßen. Der Klappentext klang interessant. Die Meinungen waren richtig gut. Also – rein in den Warenkorb und warten… Direkt die ersten Seiten konnten mich schon so richtig überzeugen. Die Geschichte hat mich in ein Leben begleitet, das das genaue Gegenteil von meinem Leben ist. Partys, Drogen, Schulden. Eine Einstellung zum Leben, die ich persönlich gar nicht teile. „Also bin ich weiterhin dagegen, gegen alles, so ganz generell jetzt, damit liegt man immer richtig.“ – das beschreibt die gesamte Einstellung und Stimmung in dem Buch eigentlich ziemlich perfekt. Und genau dieses genaue Gegenteil zu meinem eigenen Leben hat mich so extrem überzeugt. Einfach mal anders sein. Einfach mal anders denken. Einfach mal raus dem Alltag (also so ganz virtuell meine ich). Ziemlich schnell hat sich hier die Frage nach dem „Danach“ gestellt. Ich mache mich schon immer viele Gedanken über die Zukunft. Ich schreibe mir jetzt keine Pläne, an denen ich akribisch arbeite, ich mag es aber trotzdem abgesichert zu sein. Der Gedanke, nicht zu wissen, was morgen ist, ist schrecklich – für mich jedenfalls. Und dieses Buch zeigt eben diese letzte Nacht, nach der alles vorbei ist. Keine Perspektive. Nicht mal einen Plan davon, was morgen kommt. Leben im Hier und Jetzt. Charaktere: Der Klappentext beschreibt die seltsame und recht amüsante Zusammenstellung der Charaktere sehr gut. „… ein verzweifelter Ex-Zuhälter stürmt seine Wohnung, sein bester Freund zerbricht am Ruhm, die lebenslustige Nina malt alles schwarz an, im Club geht’s drunter und drüber, und dann sind da noch der tote Elvis, die Innensenatorin und – Mathilda, Mathilda, Mathilda.“ Die Personen in dem Buch sind so sympathisch und greifbar, obwohl die Kombination echt merkwürdig wirkt. Man schüttelt immer wieder mal den Kopf über einen neuen Charakter – mich hat es stark zum Schmunzeln gebracht. Schreibstil: Nicht zuletzt hat mich auch der Schreibstil total umgehauen. Nicht weil er so unfassbar gut ist, nicht weil er so unfassbar poetisch ist. Sondern weil er so unfassbar ehrlich und amüsant ist. Alleine die Vergleiche sind wirklich lustig, und beschreiben irgendwie einfach das Leben. „Alles […] kostet Geld, und die finanziellen Mittel gehen schneller dahin als Eisberge am Äquator.“ oder auch „Vor der Wechselstube eine Menschenschlange wie beim Bananenverkauf in der DDR.“ Ich musste definitiv mehrfach lachen bei den Vergleichen, die sich durch das gesamte Buch ziehen. Außerdem ist die Sprache einfach so ehrlich. Der Autor spricht in einer Art und Weise, wie ich sie mir auf dem Kiez definitiv vorstelle. Kurze Sätze, die einen wirklich auch oft zum Nachdenken bringen. Fazit: Wie euch mit Sicherheit nicht entgangen ist, bin ich wirklich total begeistert von dem Buch. Vom Inhalt, über die Art und Weise bis hin zum Ende. Alles wirklich toll und sehr zu empfehlen.