lifeisbetterwithbooks
Inhalt und Meinung Ohne große Erwartungen ging ich ans Lesen von "Die Frau vom Strand". Zunächst gefiel mir der Bericht aus der Ego-Perspektive von Becca sehr gut: sie lebt mit ihrer Tochter Greta unter der Woche in einem Ferienort namens Rerik an der Ostsee - der nebenbei gesagt wirklich so häufig erwähnt wurde, dass man ihn einfach mal googeln muss und ja, das sieht echt schön aus! Einmal die Woche und am Wochenende pendelt Beccas Frau Lucy, eine erfolgreiche Geschäftsführerin, von Hamburg zu ihrer Familie nach Rerik. Doch als wir Becca kennenlernen, ist sie gerade allein. Sie geht wie jeden morgen mit ihrer Tochter spazieren, als am Strand eine nackte Frau ohne Kleidung auf sie zukommt, diese sei ihr gestohlen worden, erklärt sie. Becca hilft der Frau namens Julia. Nach vielen Monaten der Einsamkeit merkt Becca, dass ihr die Gesellschaft von Julia, die im Ort gerade Urlaub macht, sehr gut tut und sie verbringt die nächsten Tage viel Zeit mit ihrer neuen Freundin. Doch als sie Julia für einen Abend am Wochenende einladen will, an dem ihre Frau und ein befreundetes Paar vorbeikommen, taucht Julia weder auf noch meldet sie sich. Becca beginnt nachzuforschen, doch niemand im Ort scheint Julia gesehen zu haben. Die Lage spitzt sich noch etwas zu, was ich aus Spoilergründen nicht weiter erläutert. Relativ abrupt werden die Leser*innen dann in einen neuen inhaltlichen Abschnitt des Buches katapultiert: plötzlich gibt es eine Tote Person in Rerik und nun begleiten wir eine Ermittlerin der Kripo. Im Gegensatz zu Becca, die ich zuvor grundsätzlich sympathisch fand, war mir Ermittlern Edda Timm nicht ganz so grün. Sie ist sehr ruppig und eigenbrötlerisch. Ansonsten ist sie aber eine kluge Vermittlerin mit einem guten Riecher gewesen. Nichtsdestotrotz hatte ich ca. bei 60% des Buches das Gefühl, dass es etwas langatmig wurde. Die Polizei kam bei dem Fall nicht so richtig weiter. Die Geschichte punktet im weiteren Verlauf aber mit interessanten, unvorhersehbaren Wendungen, die insgesamt zu einer gelungenen Auflösung führen. Fazit Ein spannender Fall, der mal mit etwas anderen Geschehnissen aufwarten kann. Ich hatte nicht das Gefühl, sowas schonmal so oder so ähnlich gelesen zu haben. Eine kleine Durststrecke an Spannung in der Mitte und eher wenig wirklich sympathische Ermittler führen zu einem Stern Abzug. Ansonsten solide und empfehlenswert. Ich weiß bloß nicht, ob ich es schon als Thriller empfinde oder doch eher als einen Krimi.